Laute Töne im Gelsenkirchener Barock

Demobänder an Plattenlabels schicken - damit haben viele Bands Erfahrung. Der Erfolg bleibt jedoch meistens aus. Anders sieht das bei "Edge of Thorns" aus. Die Musiker aus Trier und der Eifel haben bereits ihre zweite Platte herausgebracht.

 Metal-Rock aus Trier und der Eifel: „Egde of Thorns“ bringen ihr zweites Album heraus. Foto: Edge of Thorns

Metal-Rock aus Trier und der Eifel: „Egde of Thorns“ bringen ihr zweites Album heraus. Foto: Edge of Thorns

Bitburg/Trier. (dj) Gebäude 457. Der Zettel "Geschlossene Gesellschaft" hängt an der Tür. Alle Menschen auf den Postern im großen Raum zusammengezählt, ist es in dem früheren Mannschaftsgebäude auf dem Flugplatz Bitburg bereits ziemlich voll. Und dazwischen Dirk Schmitt, Johannes Schütz, Dave Brixius, Achim Sinzinger und Julian Langer mit ihren Instrumenten, Reglern und Verstärkern. Zusammen sind sie die Heavy-Metal-Band "Edge of Thorns".Nur wenig Licht fällt in den kühlen Raum. Zwei Baustellen-Leuchten stehen auf dem Boden. Daneben eine Heizung. "Die geht leider nicht mehr. Dann müssen wir uns eben warm spielen", sagt der Schlagzeuger und haut rein.Das große grüne Sofa und der Couchtisch, Marke "Gelsenkirchener Barock", stehen auf einem Podest. Ein idealer Ort, um gemütlich zurückgelehnt den harten Klängen von "Edge of Thorns" zu lauschen, das Zusammenspiel der fünf Musiker zu beobachten und gleichzeitig den Blick durch den Raum schweifen zu lassen. Der bleibt an einer barbusigen Blondine mit daneben stehendem Einhorn hängen. Gibt es da eine Verbindung zu den Texten? "Früher ging es in unseren Songs auch schon mal um Fantasy-Geschichten. Jetzt aber nicht mehr. Aber schön düster sind die Texte eigentlich immer", erzählt Sänger Dirk Schmitt. "Wir machen melodischen Metal-Rock"

"Edge of Thorns" gibt es mittlerweile seit 1996, allerdings in unterschiedlicher Besetzung. Die Gründungsmitglieder Dirk "Duke" Schmitt und Johannes "Hani" Schütz sind immer noch dabei. Seit knapp zehn Jahren probt die Band einmal in der Woche auf dem früheren US-Militärgelände in Bitburg. Das Produkt ihrer Arbeit, ihre zweite CD "Masquerading of the Wicked", steht seit November in den Plattenläden. Das Proben auf dem Bitburger Flugplatz macht den fünf Musikern auch trotz der frostigen Temperaturen Spaß. Noch lieber allerdings stehen sie auf der Bühne und spielen vor Publikum. "Wir haben sogar ein paar Angebote, auf Tour zu gehen. Doch das ist im Moment zu teuer für uns", erklärt Gitarrist Dave Brixius. Die Band müsste zu viele Kosten selbst tragen. Erfahrung mit großen Bands haben sie schon reichlich sammeln können. Sie spielten unter anderem bereits als Vorgruppe von "Rage", "Clawfinger" und "Subway to Sally". "Wie würdet ihr selbst eure Musik und die Richtung, die ihr spielt, bezeichnen?" Eine Frage, fünf Meinungen. Mit dem Vorschlag von Schlagzeuger Johannes "Hani" Schütz können alle leben: "Ich würde sagen, wir machen melodischen Metal-Rock." Am kommenden Freitag, 11. Januar, steigt im Trierer Exil in der Zurmaiener Straße die große CD-Release-Party von "Edge of Thorns". Mit dabei ist laut Sänger Dirk Schmitt auch "eine Überraschungsband". Mehr Band-Infos gibt es im Internet unter www.edgeofthorns.de.

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