Straßenbau Das Buddeln im Straßenbau geht weiter – trotz der Corona-Krise

Bitburg/Daun · Das öffentliche Leben ruht. Abgesehen von wenigen Ausnahmen bleiben die meisten Geschäfte zu. Doch ein Arbeitsfeld scheint von Corona nicht erschüttert zu sein: der Straßenbau.

 Sie machen weiter: Straßenbauer arbeiten – allerdings unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften. Allem voran: die Abstandsregel.

Sie machen weiter: Straßenbauer arbeiten – allerdings unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften. Allem voran: die Abstandsregel.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Die meisten Geschäfte sind geschlossen, fast alle kleinen und großen Veranstaltungen sind abgesagt und viele Betriebe haben Kurzarbeit beantragt, – schlicht weil die allgemeine Auftragslage Voll­arbeit nicht mehr ermöglicht. Ein Bereich scheint allerdings vom Corona-Stillstand nicht betroffen zu sein: der Straßenbau geht anscheinend seine gewohnten Wege. Trügt der Schein? Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein packt zumindest weiter sofern es möglich ist, jede geplante Baustelle an.

„Der Eindruck trügt nicht - wir bauen wirklich weiter. Tatsächlich versuchen wir, so gut es irgendwie geht, zu arbeiten – mit einigen Veränderungen und Anpassungen, aber es geht weiter“, sagt der LBM-Mitarbeiter Josef Arens. Allerdings solle niemand glauben, dass alles seinen gewohnten Gang gehe und die Straßenbauer von der Corona-Krise nicht betroffen seien.

Besonders die Planer müssten sich an die neuen Bedingungen gewöhnen. „Sie werden es gemerkt haben“, sagt Arens am Freitagmittag, „aber ich bin gerade tatsächlich der letzte Mann im Haus.“ LBM-Leiter Harald Enders sei auf Außenterminen unterwegs aber viele der Gerolsteiner Büros stünden aktuell sogar leer. „Aber nicht, weil bei uns nichts mehr läuft, unsere Arbeitsstruktruren wurden nur den Schutzmaßnahmen vor dem Corona-Virus angepasst und das bedeutet vor allen Dingen: So wenig Leute wie möglich sollten sich bei der Arbeit begegnen“

Und wie erreicht man so was in einem Landesbetrieb? Ganz einfach: Die Mitarbeiter wurden ausgelagert und auf das gesamte Arbeitsgebiet des LBM Gerolstein verteilt. „Sie haben nun ihre Schreibtische in den Straßenmeistereien stehen oder eben in allen Zweigstellen und Niederlassungen, in denen sie arbeiten können“, sagt Arens. Die Devise lautet: Jedem Mitarbeiter sein eigenens Büro.

„Ungewohnt, aber sinnvoll und hilfreich. Je weniger direkter Kontakt unter den LBM-Mitarbeitern desto besser.“ Die Baustellen aber liefen wie geplant weiter. „Natürlich wurden alle Unternehmen, die für uns arbeiten, geschult und informiert, auf was nun geachtet werden muss, um Ansteckungen zu verhindern. Schutzabstände werden eingehalten, aber man kann es sich ja gut vorstellen, dass das auf einer Baustelle leichter umsetzbar ist, als in einer Behörde.“

Im LBM sei die Einrichtung von Eine-Person-Büros dabei aber nur das Offensichtlichste. „Alle Termine werden darauf geprüft, ob sie nicht verschoben werden können und wirklich stattfinden müssen. Es gibt eine tägliche Besprechung, bei der die Maßnahmen überdacht und eventuell angepasst werden und generell werden solche Treffen nur noch mit den notwendigsten Personen abgehalten - in der Regel mit maximal vier“, sagt Arens. Das bringe zwar mit sich, dass manche Prozesse langsamer liefen als bisher, aber sie liefen eben noch.

„Wir LBM-Mitarbeiter sind beim Staat beschäftigt und haben eine gewisse Fürsorgepflicht. Würden wir Ausschreibungen und Baustelleneinrichtungen aussetzen, könnten die Firmen nicht mehr arbeiten. Sie müssten Kurzarbeit beantragen oder noch schlimmer: das Geld und damit auch die Gehälter flössen nicht mehr“, sagt er. Das gelte es mit allen Mitteln zu verhindern und genau deswegen liefe der Baubetrieb sofern es möglich sei auch weiter.

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