Speicher. Im Gasthaus Petto hat der Gewerbeverein Speicher nicht nur den bisherigen Vorstand mit dem ersten Vorsitzenden Andreas Gerlach im Amt bestätigt, auch aktuelle Themen kamen auf den Tisch: Ein halbes Dutzend Läden im Herzen der Stadt stehen leer.
"Das ist tatsächlich ein großes Problem", sagt Andrea Elsen, zweite Vorsitzende des Gewerbevereins. Die Stammkundschaft sei zweifellos vorhanden, aber die fehlende Laufkundschaft mache dem Einzelhandel mittlerweile zu schaffen. Durch den Wegfall großer Geschäfte sei das Problem enorm verschärft worden.
Dabei seien viele Immobilien zu klein, um aufstrebenden Selbstständigen Platz zu gewähren: "Ich würde als Selbstständiger auch nicht in so kleine Räume gehen", meint Vereinsvorsitzender Andreas Gerlach.
Die weiterführende Schule konnten auch der vom Verein organisierte Spendenlauf und die Unterschriftensammlung nicht erhalten - ein weiterer wichtiger Standortfaktor in Speicher gehe damit verloren, so der Verein.
Noch sei für den täglichen Bedarf in Speicher gesorgt, die Leerstände fallen nicht alle direkt ins Auge. Aber der Gewerbeverein selbst spürt bereits die Folgen der Leerstände: Laut Gerlach ist die Zahl der Mitglieder von einstmals 90 auf nunmehr nur noch 70 Gewerbetreibende gesunken. Daher plant er, demnächst eine Leerstandsbörse einzurichten: Informationen über leerstehende Lokale sollen mit Hilfe der Gemeinde auch an überregionale Interessenten weitergegeben werden. Wann genau die Börse starten wird, konnte der Vereinschef nicht sagen.
Zur Diskussion stand bei der Vereinsversammlung außerdem die Idee, einen der vier auf das Jahr verteilten Märkte in Speicher abzuschaffen und ihn etwa durch ein großes Stadtfest im Sommer zu ersetzen. Der Vorschlag konnte sich angesichts des ungebrochenen Erfolges der Märkte laut Gerlach jedoch nicht durchsetzen. Einer der Märkte steht am Sonntag, 12. Mai, ins Haus: Der traditionelle Muttertagsmarkt soll einer der Höhepunkte für das Gewerbe in Speicher werden. olk