Lehrjahre sind nun vorbei

BITBURG. 111 Auszubildende nahmen an der Sommer-Gesellenprüfung 2003 der Kreishandwerkerschaft Westeifel teil. Die Lossprechungsfeier mit Überreichung der heiß begehrten Gesellenbriefe fand im Haus Beda in Bitburg statt. Dazu eingeladen hatten die Kreishandwerkerschaft Westeifel und die Volksbank Bitburg.

 Die neuen Zimmermanns-Gesellen aus der Eifel erhalten ihre Gesellenbriefe.Foto: Elmar Kanz

Die neuen Zimmermanns-Gesellen aus der Eifel erhalten ihre Gesellenbriefe.Foto: Elmar Kanz

Im großen Festsaal des Hauses Beda wurde es eng. Andreas Theis, Vorstandsmitglied der Volksbank Bitburg, begrüßte das vielköpfige Auditorium, allen voran die zahlreichen Repräsentanten des Handwerks mit Kammerpräsident Hans-Josef Jänschke, dem stellvertretenden Kreishandwerksmeister Leonhard Kockelmann sowie den Ober- und Innungsmeistern an der Spitze. Die Riege der vielen Vertreter aus Politik und Wirtschaft wurde angeführt von der Landtagsabgeordneten Mathilde Weinandy und dem Kreisbeigeordneten Oswald Britz.Gesellenbrief ist wie eine Aktie

"Schüler und Lernende brauchen eine Aufgabe, vor allem aber eine Herausforderung", konstatierte Andreas Theis. Deshalb gelte es zurückzufinden zu den Ursprüngen, denen unsere Gesellschaft den Wohlstand verdankt. Jeder müsse erkennen, dass es auch auf ihn selbst ankomme. Ein natürlicher Wettbewerb sei zwar notwendig, er könne sich aber nur in einer freiheitlichen Gesellschaft, nicht im Dirigismus, entfalten, meinte Theis. Leonhard Kockelmann, stellvertretende Kreishandwerksmeister, verglich den Gesellenbrief mit einer Aktie, deren Kurs durch lebenslanges Lernen stabilisiert und gesteigert werden könne. "Lehr-Ende ist nicht Lern-Ende", rief der Kreishandwerksmeister den frisch gebackenen Gesellen zu. Und: "Ihr könnt stolz sein auf eure Leistung, und wir sind auch wirklich stolz auf euch." Eigens zur Lossprechungsfeier nach Bitburg gereist war auch der Präsident der Handwerkskammer Trier Hans-Josef Jänschke. Der Blick nach vorne sei bei der zur Zeit nicht gerade ermutigenden wirtschaftspolitischen Konstellation sicher auch mit einigem Bangen verbunden, meinte der Kammerpräsident angesichts der für die Junghandwerker nicht gerade optimalen Ausgangsposition. "Fragliche Dinge" wie der Verzicht auf den Meisterbrief und zahlreiche weitere Hemmnisse stünden einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung im Wege. "Doch gerade in schwierigen Zeiten hat sich das Handwerk stets als solides Fundament erwiesen", sagte Jänschke. Auch Kreisbeigeordneter Oswald Britz äußerte sich kritisch zum Thema Abschaffung des Meisterbriefes. "Wer ausbilden will, muss selbst qualifiziert sein. Der Meisterbrief hat sich als Erfolgsmodell bewährt", lauteten seine Statements. Zu den jungen Gesellen sagte er: "Sie haben die Fähigkeit und Bereitschaft zur Leistung bewiesen, indem sie das Beste aus der ihnen gebotenen Chance gemacht haben - den Gesellenbrief. Das Handwerk ist und bleibt ein starker wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Faktor."Nach den Reden folgen die Taten

Nach den Reden folgten dann die von allen ersehnten Taten: Die Obermeister überreichten auf der Bühne die Gesellenbriefe - jeweils per Handschlag. Mit sportlich-rockigen Einlagen hatte eine Gruppe der Kreismusikschule die Lossprechungsfeier musikalisch begleitet. Nach dem offiziellen Teil feierten alle Beteiligten das Ereignis in geselliger Runde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort