Gemeinde will Ort im Dorfkern umgestalten Lemling-Platz in Röhl soll attraktiver werden

Röhl · Mitten in Röhl wird dem Sülmer Autor und Komponisten Bernhard Lemling gedacht. Doch der Gedenkort ist so unscheinbar, dass er den meisten kaum auffällt. Das soll sich ändern, hat der Gemeinderat beschlossen.

 Mit einfachen Mitteln und mehr Grün soll der Platz künftig mehr zum Verweilen, als zum Parken, einladen. Ortsbürgermeister Bruno Wallenborn und Beigeordneter Marc Plein präsentieren die Planungen.

Mit einfachen Mitteln und mehr Grün soll der Platz künftig mehr zum Verweilen, als zum Parken, einladen. Ortsbürgermeister Bruno Wallenborn und Beigeordneter Marc Plein präsentieren die Planungen.

Foto: Christina Bents

Die meisten Menschen, die durch Röhl fahren, wissen wahrscheinlich nicht, dass sie dabei an einem Gedenkort vorbeikommen. Der Platz, der dem Schriftsteller und Komponisten Bernhard Lemling gewidmet ist, liegt an der Hauptstraße, unterhalb der Kirche und schräg gegenüber einer Gaststätte.

Eine Linde wächst dort in den Himmel, Buchsbäume rahmen den hinteren Teil des Geländes ein. Eine römische Säule hat hier ihren Platz gefunden. Und eben die Gedenktafel für Lemling, die 2006 enthüllt wurde. Doch die Erinnerungsstätte wirkt recht unscheinbar, und lädt derzeit nicht recht zum Verweilen ein. Das soll sich nach Meinung des Gemeinderats aber im Laufe des nächsten Jahres ändern.

Bis vor einigen Jahren wurden auf dem Bernhard Lemling Platz die Kirmes und das Feuerwehrfest gefeiert. Marc Plein, Beigeordneter der Gemeinde sagt: „Die Feste finden jetzt am Gemeindehaus statt, weil dort Toilettenanlagen und Anschlüsse für Wasser und Strom vorhanden sind. Zudem gibt es dort jetzt einen Anbau, in dem man angenehm sitzt.“

Störend sei am Lemling-Platz außerdem der Verkehr auf der Hauptstraße, sodass Kinder dort schlecht umherlaufen und spielen konnten. Deshalb werde der Ort derzeit vor allem als Parkplatz genutzt. Etwa von Gottesdienstbesucher, die froh waren, ihr Auto in Nähe der Kirche abstellen zu können.

Doch auch damit gibt es jetzt Schwierigkeiten, weil die Wurzeln der Linde das Pflaster nach oben drücken. Um rund 15 Zentimete haben sich die Steine bereits angehoben. Ortsbürgermeister Bruno Wallenborn erklärt: „Da müssen wir als Gemeinde etwas tun. Der Baum soll auf jeden Fall stehen bleiben. Aber den Platz neu zu pflastern, macht aus unserer Sicht, auch wenig Sinn.“

Was also tun? Der Gemeinderat will das nicht über die Köpfe der Bürger hinweg bestimmen. Und sie daher bei der Entscheidung, wie die Gestaltung aussehen soll, einbinden. Beim „Zukunftscheck Dorf“, bei dem der Ort mitmacht, soll der Platz ein Thema sein. „Es werden Erhebungsbögen für den Zukunftscheck in jeden Haushalt gehen. Dabei wollen wir nach der Meinung der Bürger zum Bernhard Lemling Platz fragen“, so der Ortschef. Anschließend ist eine Versammlung geplant, bei der gemeinsam überlegt werden soll, was man machen kann.

Eine Idee gibt es schon. Der Röhler Künstler Wolfgang Looskyll hat einen Vorschlag gemacht, der einen Rasen, Bänke und einen Sandsteinbrunnen beinhaltet. Die Gedenktafel käme dabei im vorderen Teil besser zur Geltung.

Zu den Kosten können die Gemeindevertreter noch nichts sagen. Dafür sei es zu früh. Im kommenden Jahr würde man aber gerne mit den Arbeiten beginnen.

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