Lernen ohne Grenzen

Auf der e-Learning-Konferenz im EuroBBW Bitburg wurden Wege diskutiert, auch behinderten Menschen den Zugang zu elektronischen Lernmitteln zu ermöglichen und sie für den internationalen Arbeitsmarkt zu qualifizieren.

Elektronisches Lernen soll für alle Menschen in Europa erreichbar sein. Foto: dpa

Elektronisches Lernen soll für alle Menschen in Europa erreichbar sein. Foto: dpa

Bitburg. Es ging darum, auch Menschen mit Behinderung auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten: Auf der "e-Learning Visions-Konferenz" im Europäischen Berufsbildungswerk versammelten sich hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Bildung. Die Veranstaltung, die vom EuroBBW und zwei Netzwerkpartnern aus den Grenzregionen Belgien und Frankreich ausgerichtet wurde, beschäftigte sich mit den Problemen von e-Learning, also dem Lernen mit Hilfe von elektronischen Hilfsmitteln. "e-Learning" - eigentlich ein einfaches und zeitgemäßes Konzept, von dem aber nicht jeder profitieren kann. Ohne entsprechende Hilfe ist für viele Menschen ein Zugang zum elektronischen Lernen gar nicht erst möglich. Die Rede ist von Menschen mit Behinderungen, die auf barrierefreie Wege angewiesen sind. Und barrierefrei ist der Umgang mit dem Computer nicht.

Die Konferenz war der Abschluss des Projekts "@setera", das Barrieren überwinden möchte. Ein Beispiel für die Überwindung solcher Barrieren ist der sogenannte "screenreader", der blinden Nutzern die Beschreibung von Grafiken und Bildern vorliest.

Die EU-Förderung endet zwar in diesem Monat, doch damit hört "@setera" keineswegs auf. "Die Erfolge, die wir bislang verbuchen konnten, sind dafür einfach zu groß", bemerkte der Leiter des Europäischen Bildungswerks Günther Weydt. "Schon über 90 Personen aus Belgien, Deutschland und Frankreich haben an der Ausbildung teilgenommen."

Das Projekt macht sich die Nähe Bitburgs zum französischsprachigen Raum zunutze und hat durch die Kooperation mit den Einrichtungen in Belgien und Frankreich ein Konzept für Grenzregionen geschaffen. Das Programm bietet neben barrierefreiem e-Learning auch eine bilinguale Ausbildung. Hier können Menschen trotz gesundheitlicher Einschränkung eine Weiterbildung zur Bürofachkraft oder zum Lerntutor machen und dabei die französische Sprache erlernen.

Grenzüberschreitend soll das Lernen sein, und das ist es wirklich: Die Teilnehmer der bilingualen Weiterbildung haben jeweils einen "Lernpartner" aus den französischsprachigen Regionen, mit denen sie sich austauschen, was neben der sprachlichen auch die kulturelle Kompetenz fördert.

Unterm Strich geht es den Initiatoren um berufliche Rehabilitation. Körperlich oder geistig beeinträchtigte junge Menschen sollen gezielt für den internationalen Arbeitsmarkt qualifiziert werden. Bewährt hat sich das Projekt schon heute. Offen bleibt, als wie ausbaufähig sich das barrierefreie e-Learning erweist. Das hängt nicht zuletzt auch von der weiteren Finanzierung ab.

Weitere Informationen sind beim EuroBBW unter Telefon 06561/94530 oder im Internet unter www.atsetera.org zu finden.

Extra "e-Learning": ist Lernen mit Hilfe von elektronischen Hilfsmitteln. Allgemein ist die elektronische Unterstützung meist ein Computer mit Internetzugang. "e-Learning" ist ein preiswertes und praktisches Konzept, mit dem man sich auch von zu Hause aus fortbilden kann. Darüber hinaus ist "e-Learning" eine Initiative der EU, mit der Bildung für alle Menschen in Europa erreichbar gemacht werden soll. (gsc)

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