Lesespaß fördern

BITBURG/PRÜM. (ttl) Sie ist aus der Astrid-Lindgren-Förderschule in Prüm nicht mehr wegzudenken: Gertrud Endres aus Ormont engagiert sich in der Leseförderung und betreut die selbst eingerichtete Leseecke.

Damals war es eine schwierige Situation für Gertrud Endres. Ihr Sohn ist lernbehindert und geht in die Astrid-Lindgren-Förderschule. "Irgendwie musste ich mich mit der Situation auseinander setzen", sagt die 48-Jährige. Und als sie bemerkte, dass die Schule keine Bücherei hatte, machte sich die Lesebegeisterte sogleich ans Werk. "Irgendwo in der Ecke stand eine Kiste mit Büchern. Das war alles." War der Weg zu ihrer Bücherei auch noch so steinig, Endres nahm ihn im Überflug. Sie organisierte Basare, Flohmärkte, verkaufte Valentinsplätzchen, bastelte und töpferte. Aus dem Nichts heraus verwirklichte sie so ihren Traum einer Leseecke. Die Mühe hat sich gelohnt. Nachdem sie mit Lehrern der Förderschule noch die passenden Bücher in den unterschiedlichen Buchhandlungen in Trier aufstöberte, ist die Leseecke perfekt. Etwa 1000 Bücher und viele strahlende Gesichter zählt Endres. "Die Leseecke ist sehr gut besucht", sagt sie. Und fügt hinzu: "Die Kinder genießen die Ruhe mit ihrem Buch. Als wären sie in einer anderen Welt." Gerne steht die gelernte Industrie-Schneiderin den Kindern mit Rat und Tat zur Seite, wenn diese Entscheidungshilfen bei der Buchauswahl benötigen. Nimmt sich Zeit und hört zu. Endres: "Über die meisten Bücher weiß ich Bescheid und helfe den Kindern gerne weiter." Im Rahmen der Ganztagsschule bietet Endres auch Leseförderung für die Schüler an. Das Lesen mit den Schülern intensiviert Endres spielerisch mit der so genannten Lesekiste. Darin befinden sich Gegenstände, die die Schüler an Episoden im Buch erinnern und sie animieren sollen, die Geschichten nachzuerzählen. Was den Kindern Freude bereitet, motiviert Endres: "Die Fortschritte machen die Schüler glücklich."

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