Archiv April 2019 Letzte Baulücken schließen sich im Bitburger Stadtteil Stahl

Bitburg-Stahl · Der Bauboom in Bitburg-Stahl hält an. Während am Ortseingang Häuser hochgezogen werden, musste im Ortskern erst Platz geschafft werden. Danach soll aber Schluss sein mit Neubauten.

 Überragend: Am Stahler Weg wird mit einem Kran gearbeitet. Bis Mitte des Jahres sollen hier Doppelhäuser entstehen.

Überragend: Am Stahler Weg wird mit einem Kran gearbeitet. Bis Mitte des Jahres sollen hier Doppelhäuser entstehen.

Foto: TV/Christian Altmayer

Ein Kran ragt aus dem Feld empor. Von hier oben müssen die Arbeiter am Stahler Weg aussehen wie Ameisen. Hier hämmert ein Mann einen Stein in die Wand, dort befestigt ein anderer ein Gitter. Seit Wochen sind sie am Ortseingang des Bitburger Stadtteils beschäftigt. Und das sieht man: Wo Anfang des Jahres nur ein Loch in der Erde klaffte, steht jetzt ein halbes Gebäude. Sechs Doppenhäuser will der Bollendorfer Investor Faberhaus hier bis Mitte des Jahres errichten lassen (der TV berichtete). Mitte 2019 sollen sie bezugsfertig sein.

Doch das ist nicht die einzige Baustelle in Stahl. Kräne gehören seit Jahren zum Ortsbild des wachsenden Stadtteils. Das einstige Bauerndorf hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem beliebten Wohnort entwickelt – zunächst für US-Soldaten und später für junge Familien. Neubaugebiete wurden „Am Hahnenberg“ und „Unterm Stahler Kopf“ erschlossen. Seit damals hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt. Inzwischen leben hier rund 1200 Menschen. 40 bis 50 werden wohl in den nächsten Jahren noch dazukommen – im Stahler Weg aber auch im Ortskern.

Der Stadtrat Bitburg hat kürzlich den Bebauungsplan für eine Baulücke gegenüber der ehemaligen Dorfschänke auf den Weg gebracht. Vor nicht allzu langer Zeit hatte es diese Lücke nicht gegeben.

Bis die Abrissbirne kurzen Prozess machte, stand dort eine verfallene Scheune. Sie musste Platz machen für ein Projekt der Volksbank Immobilienabteilung. Das Unternehmen plant, dort vier Reihenhäuser und 12 Parkplätze zu errichten. Beginnen können die Bauarbeiten laut Ortsvorsteher Willi Heyen im Herbst. So lange werde das bürokratische Verfahren sich wohl ziehen. Die Kosten schätzt er auf rund  1,4 Millionen Euro.

Bedenkenträger können an dieser Stelle aufatmen: Es sollen keine modernen Klotzbauten im historischen Ortskern entstehen. Die vier Gebäude, die das Architekturbüro Karpen entworfen hat, sehen nicht viel anders aus als die Nachbarhäuser (Siehe Grafik).

Und auch die tierischen Nachbarn können sich freuen. Eine Elsterfamilie nistet in einem nahen Baum. Doch auch der werde nach aktueller Planung nicht gefällt, sagt Heyen, der sich auch sonst um die Natur rund um seinen Heimatort schert.

 In der Oberweiser Straße wurde eine alte Scheune abgerissen. Sie soll Platz machen für vier Reihenhäuser.

In der Oberweiser Straße wurde eine alte Scheune abgerissen. Sie soll Platz machen für vier Reihenhäuser.

Foto: TV/Christian Altmayer
 In der Oberweiser Straße stand vor nicht allzu langer Zeit noch eine alte Scheune. Sie soll bald einer Wohnanlage weichen - sofern ein Käufer für das Grundstück gefunden wird. Foto: Christian Altmayer

In der Oberweiser Straße stand vor nicht allzu langer Zeit noch eine alte Scheune. Sie soll bald einer Wohnanlage weichen - sofern ein Käufer für das Grundstück gefunden wird. Foto: Christian Altmayer

Foto: TV/Christian Altmayer
 Stahler Weg Baustelle Bitburg

Stahler Weg Baustelle Bitburg

Foto: TV/Christian Altmayer
 Pläne Stahl Oberweiser Straße

Pläne Stahl Oberweiser Straße

Foto: Architekturbüro Karpen

Der Ortsvorsteher unterstützt zwar, dass die Baulücke in der Oberweiser Straße geschlossen wird und ist auch  für die Entwicklung des Neubaugebietes am Stahler Weg. Auch am Ortseingang, Richtung Kreisel, könnten nach Ansicht Heyens noch ein paar Eigenheime stehen. Dann müsse aber Schluss sein. Richtung Bedhard oder auf den Hügeln rund um Stahl will Heyen keine Häuser sehen: „Die Erweiterung des Ortes muss danach aufhören. Im Wald noch Baugebiete auszuweisen – das muss wirklich nicht sein.“

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