Letzter Feinschliff für die Prümer Basilika

Prüm · Nach mehr als einjähriger Bauzeit steht die rund 1,5 Millionen Euro teure Sanierung der St.-Salvator-Basilika in Prüm vor dem Abschluss. Ende September sollen die Handwerker abrücken. Bis dahin sind estarbeiten zu erledigen.

 Frisches Weiß für die Fassade: Nach mehr als einem Jahr haben die Prümer wieder einen freien Blick auf die Basilika. TV-Foto: Christian Brunker

Frisches Weiß für die Fassade: Nach mehr als einem Jahr haben die Prümer wieder einen freien Blick auf die Basilika. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. Es war die spektakulärste Baustelle in der Abteistadt: Seit mehr als einem Jahr laufen die Sanierungsarbeiten an der Prümer Basilika. Nach den ersten Planungen sollten sie bereits im vergangenen Jahr fertig werden. Doch weil sich bei der Analyse des Dachstuhls größere Schäden im Gebälk offenbarten, musste der ursprüngliche Zeitplan über den Haufen geworfen werden. Auch zum Rheinland-Pfalz-Tag wurde es nichts mit dem freien Blick auf das Prümer Wahrzeichen.
Doch nun ist das Ende der Arbeiten absehbar und die Prümer haben wieder freie Sicht auf die Basilika: Ein Großteil der Gerüste ist mittlerweile weg. Und auch der Rest wird bald folgen, sagt Architekt Achim Clemens, der das Projekt für das Architekturbüro Berdi aus Bernkastel-Kues betreut. Derzeit laufen noch kleinere Reparaturarbeiten auf dem Dach des Seitenschiffs, "aber Mitte nächster Woche wird das Gerüst abgebaut sein", sagt Clemens.
Was die Handwerker in den vergangenen Monaten gemacht haben, kann sich sehen lassen: Das alte Dach wurde komplett entfernt, die Schäden im Gebälk ausgebessert. Das Türmchen, der sogenannte Dachreiter, stellte sich als marode heraus. Er wurde abgebaut und durch einen komplett neuen Turm ersetzt, der durch neue Fenster eine völlig andere Optik hat. Im Dach sind neue Gauben eingesetzt worden. Zum Abschluss wurde das komplette Dach neu gedeckt.
Auch an der Fassade wurde einiges getan: So wurden beschädigte Stellen ausgebessert. Schließlich gab es noch einen neuen Anstrich.
"Jetzt ist es nicht mehr viel, was noch zu machen ist", sagt Clemens. Am halbkreisförmigen Ende, der Apsis, werden bei den Fundamenten noch Holzabdeckungen und Bleiverkleidungen angebracht. Außerdem müssten an den Doppeltürmen noch beschädigte Stellen am Dach ausgebessert werden. Dazu sollen die Handwerker mit einem Kran hochbefördert werden. "Ich denke aber, dass wir die Maßnahme Ende des Monats abschließen können", sagt Clemens.
Insgesamt werden die Arbeiten 1,56 Millionen Euro kosten. Davon trägt das Bistum 768 000 Euro. Abzüglich der Zuschüsse von der Denkmalpflege verbleiben für die Kirchengemeinde Prüm rund 400 000 Euro. Diese Summe muss über Spenden finanziert werden. "Aktuell haben wir rund 160 000 Euro zusammen", sagt Rudolf Müller, Kassierer des Förderkreises "Basilikafreunde". Die übrigen 240 000 Euro sollen in den nächsten Jahren aufgebracht werden. "Wir sammeln fleißig weiter", sagt Müller. Eine Möglichkeit: Firmen und Privatpersonen können eine Patenschaft für eine der neuen Gauben übernehmen. Ab 1000 Euro ist man dabei, eine komplette Gaube kostet 3000 Euro. "Weitere Paten", sagt Müller, "sind sehr willkommen."
Extra: Basilika


Mit dem Bau der St.-Salvator-Basilika wurde im Jahr 1721 begonnen. Sie ersetzte die alte Klosterkirche aus dem achten Jahrhundert, die Karl der Große in Prüm errichten ließ. Nach beinahe tausend Jahren war sie jedoch so stark beschädigt, dass der Trierer Erzbischof seinen Hofbaumeister Hans Georg Judas mit einem Neubau beauftragte. Mit den französischen Truppen endete 1802 die Geschichte der Abtei, und aus der einstigen Klosterkirche wurde die Pfarrkirche der Pfarrei Prüm. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt, an Heiligabend 1945 stürzte ein Großteil des Daches ein. Erst 1950 war der Wiederaufbau abgeschlossen. Zu diesem Anlass wurde die Kirche von Papst Pius XII. zur "Basilika" erhoben. ch

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort