Licht ins Dunkel bringen

PRÜM/PRONSFELD. Anlässlich des Weltmissionssonntags ist der afrikanische Priester Moses Hamungole für eine Woche zu Gast im Bistum Trier und predigt am Sonntag, 22. Oktober, in Pronsfeld.

Der Weltmissionssonntag steht in diesem Jahr unter dem Thema "Aids in Ostafrika - Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht". Dazu hat das internationale katholische Missionswerk (Missio) 13 Missionsgäste nach Deutschland eingeladen. Sie sollen vor dem Ereignis bei verschiedenen Veranstaltungen auf die prekäre Situation im Osten Afrikas aufmerksam machen. Zu diesem Zweck ist Pater Hamungole im Kreis Bitburg-Prüm unterwegs. Mehrfach hält er einen Vortrag über das HI-Virus und dessen Verbreitung (der TV berichtete). Hamungole wurde 1967 in Sambia geboren und wuchs mit zwei Brüdern und vier Schwestern auf. Seinen ersten Kontakt mit seinem späteren Beruf hatte er durch ansässige italienische Missionspriester. Nachdem er eine Missionsschule abgeschlossen hatte, ging er ins Priesterseminar, was er 1994 abschloss. Später machte er noch eine Ausbildung zum Journalisten und studierte in Rom Kommunikationswissenschaften. Zurzeit lebt und arbeitet Hamungole in Nairobi und arbeitet für AMECEA, die Vereinigung der katholischen Bischofskonferenzen Ostafrikas. "Ich helfe den Bischöfen beim Verfassen ihrer Schreiben und halte sie über das Weltgeschehen auf dem Laufenden." Zur aktuellen Thematik des Missionstags kann der afrikanische Pater aus eigener Erfahrung berichten. Eine seiner Schwestern starb 1998 an den Folgen von Aids, eine weitere ist daran erkrankt. Außerdem hat er in seiner Zeit als Priester in seiner Heimat viele HIV-Infizierte betreut. Ihm liegt daher viel daran, Menschen auf dieses immer noch immens große Problem aufmerksam zu machen: "In Ostafrika ist man entweder selbst infiziert, oder man kennt jemanden, der Aids hat." Leider können die meisten Menschen nicht behandelt werden. Nur für zirka zehn Prozent besteht die Möglichkeit, eine medikamentöse Therapie zu machen. Dazu wird ein vorheriger Aidstest benötigt. Diesen können und wollen jedoch viele Menschen in Afrika nicht machen. Zum einen kostet er Geld, zum anderen fürchten viele die gesellschaftliche Ächtung für HIV-Infizierte. Nach einem positiven Befund verlieren die meisten ihren Job, und der Kontakt zu Familie und Freunden reißt ab. Pater Hamungole folgert daher: "Die Stigmatisierung ist oft tödlicher als die Krankheit selbst." Er unterstützt deshalb lokale Projekte in Afrika, die Menschen ausbilden, welche Erkrankte pflegen. Durch seine Vorträge hofft Hamungole, den Menschen der Region die Augen zu öffnen: "Viele haben durch die Abhängigkeit von den Medien nur einen bedingten Einblick in die Problematik von Aids in Ostafrika erhalten."Die Kinder trifft es besonders schlimm

Besonders am Herzen liegen dem Pater dabei die Kinder:"Eine Menge Kinder müssen auf der Straße leben, weil ihre Eltern am HI-Virus gestorben sind." Es ist also eine Reihe von Problemen, auf die Hamungole hinweist und den Menschen der Region ans Herz legen möchte. Der Pater nimmt am Jugendgottesdienst am Samstag, 21. Oktober, um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle der Grund-und Hauptschule Waxweiler teil. Der zentrale Gottesdienst zum Weltmissionssonntag ist am Sonntag, 22. Oktober, um 10.45 Uhr in der Pfarrkirche St. Remigius Pronsfeld. Der Hauptzelebrant ist Bischofsvikar Werner Rössel, die Predigt hält Hamungole. Die musikalische Gestaltung übernehmen die Kalimba Singers. Die Kollekte geht an die Aidshilfe von Missio.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort