Lichtblicke im Alltag

BITBURG. (dk) Die Caritas in der Region Trier engagieren sich unter dem Motto: "Zuschauen hilft nicht - Verantwortung weltweit" für Menschen in Rumänien.

Die Caritas begann ihre Arbeit in Rumänien 1989 nach Auflösung des Kommunismus. Zu kommunistischer Zeit waren soziale Probleme in diesem Land kaum bekannt. Doch die Zustände sind mittlerweile unvorstellbar. "Es gibt kaum Ausgebildete für den sozialen Bereich in Rumänien. Wir versuchen, eine Struktur und soziale Netze aufzubauen", erklärt János Szász, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes Alba Julia und nationaler Caritasdirektor in Rumänien. "Besonders bedürftig sind Kinder, Jugendliche, Straßenkinder, Obdachlose, Behinderte und alte Menschen. Um ihnen helfen zu können, bedarf es eines Sozialstationsnetzes und der Gesundheitshilfe. Das Errichten von Kinderheimen, Waisenhäusern und Familienheimen ist unumgänglich." Die Durchschnittsrente für Alte beträgt monatlich 30 bis 40 Euro und reicht nicht zum Leben. Mit der Errichtung von Häusern, eines der vielen Projekte der Caritas, schaffen sich Jugendliche in Rumänien ein eigenes Zuhause und gestalten es, wie es ihnen gefällt. Sie gaben den Häusern den Namen "Hoffnungshäuser". Die jungen Leute kümmern sich um die Landschaft und tragen Verantwortung für ihr Kleinvieh. Das Hoffnungshaus gibt ihnen ein Dach über dem Kopf. Die Jugendlichen finden einen Arbeitsplatz und erhalten psychologische Beratung. Sie bekommen eine Schulausbildung, sofern das möglich ist. Straßenkinder und Obdachlose haben im Hoffnungshaus die Möglichkeit, sich zu waschen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Spenden ermöglichen es der Caritas, Häuser für diese Aktion in Rumänien zu kaufen. "Das ist ein wichtiger Schritt. Aber dennoch ist damit nicht die Zukunft der Jugendlichen gerettet. Nachdem sie Unterschlupf, Nahrung und eine ‚Familie‘ in den Projekten gefunden haben, sind sie bald alt genug und sollen eigenständig sein", sagt Jutta Kirchen, Auslandsreferentin für den Diözesen Caritasverband in Trier. Beim Aufbau von Haushalten versucht die Caritas, die Menschen zum Helfen zu bewegen. "Zum Beispiel kann ein 80-jähriger Mann sich nicht mehr alleine helfen. Wir versuchen, die Nachbarn mit einzubeziehen und Kontakte für diesen Menschen zu schaffen", sagt Kirchen. "Es gibt keine Krankenversicherung. Man versuchte vor vier Jahren, sie einzuführen, aber das scheiterte, da die Menschen nicht verstanden, was das bedeutete. Der Staat kam mit den finanziellen Zuschüssen nicht mit, und die Apotheker gaben deshalb keine Medikamente mehr raus", erklärt Márton András, Arzt in Târgu-Mures. Wenn die Menschen im Krankenhaus sind, dann müssen sie sich selbst mit Medikamenten und Lebensmitteln versorgen. Um anstehende, dringliche Projekte zu realisieren, braucht die Caritas weiterhin Hilfe. Nähere Informationen unter: www.caritas-trier.de. Spenden unter: Caritasverband für die Diözese Trier, Konto 20000, Bankleitzahl: 58560294, Osteuropahilfe.

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