Linienplaner sollen nachsitzen

BITBURG. Nachbesserungen an der geplanten Nord-Ost-Tangente will nun auch die Stadt Bitburg einfordern. Unterdessen läuft in einer Woche am 21. Februar die Einwendungsfrist gegen das Vorhaben ab.

Auch für die Pläne der neuen rund drei Kilometer langen Nord-Ost-Tangente in Bitburg gilt der alte Karnevalsschlager "Am Aschermittwoch ist alles vorbei". An diesem Tag endet die Frist, bis zu der Bürger, Kommunen und Institutionen ihre Einwendungen gegen das Vorhaben geltend machen können. Nach Aussage von Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit in der jüngsten Stadtratssitzung wird sich auch die Stadt Bitburg unter den Einwendern befinden. Auch die Stadt möchte laut Streit, dass es mindestens eine direkte Verbindung Richtung Königswäldchen gibt, sagte Streit.Bei sechs Häusern wird es zu laut sein

Ausgangspunkt der Ankündigung des Bürgermeisters ist ein Brief der CDU-Fraktion im Bitburger Stadtrat. Darin hatte Fraktionschef Peter Wagner die Stadt zum Handeln aufgefordert. Er hatte Streit aufgefordert, "dass städtischerseits die Kritik der Bürger und der betroffenen Landwirtschaft sowie auch die Lärmsituation aufgenommen werden", schreibt Wagner. Damit nimmt er die Befürchtungen und Einwendungen bezüglich Querungen, Unterführungen und Landwirtschaft auf (der TV berichtete). "Es ist nicht hinnehmbar, dass das Land Rheinland-Pfalz als Straßenbaulastträger für die Bürger Bitburgs völlig unzumutbare Reduzierungen an der Nord-Ost-Tangente vornimmt", schreibt der Fraktionsvositzende. Der Wegfall der Verbindungen Burgweg und Schlangenpfädchen bringe "unvertretbare Mobilitätsbeschränkungen" mit sich, schreibt der CDU-Fraktionschef. Diese jeweils mit rund 150 bis 200 000 Euro veranschlagten Verbindungen waren nach Kritik des Landesrechnungshofs aus den Plänen gestrichen worden. Der zuständige Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein schlägt stattdessen nun vor, dass Fußgänger, Radler und motorisierte Anlieger an den Kreisverkehren an der Kölner Straße und eingangs der Stadt in der Rittersdorfer Straße die Fahrbahn ebenerdig queren sollen. Ob Einwendungen hinsichtlich der zu erwartenden Lärmbelastungen erfolgreich sind, ist derzeit wohl eher fraglich. Laut der in den Antragunterlagen enthaltenen schalltechnischen Untersuchung werden nämlich zwischen Rittersdorfer Straße und Sperberwäldchen nahezu überall die zulässigen Lärmwerte unterschritten. Diese liegen am Tag bei höchstens 59 Dezibel(a) und für die Nacht bei 49 Dezibel(a). Errechnet wurde für die Tangente ein Pegel von 50,8 Dezibel(a) am Tag und 44,5 Dezibel(a) in den Abend- und Nachtstunden. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der von den Planern angestellte Vergleich zwischen der nun favorisierten näher an den Häusern verlaufenden Variante und dem früher entfernter verlaufenden Streckenvorschlag. Laut schalltechnischer Untersuchung hätte die früher favorisierte Linienführung drei Dezibel(a) mehr Lärm für die Anlieger im Stadtgebiet zur Folge. Drei Dezibel bedeuten aufgrund der Berechnungsgrundlagen der Einheit übrigens, dass die alte Variante von Menschen doppelt so laut empfunden würde wie die neue Linienführung. Erreicht wird die Lärmminderung durch die zwischen zwei und sechs Meter hohen Lärmschutzwälle. Rund 110 000 Kubikmeter Erde sollen auf einer Strecke von insgesamt 1850 Metern aufgeschüttet werden. Zudem verläuft ein Teil der Strecke unterhalb des heutigen Gelände-Niveaus. All diese Veränderungen am Plan reichen jedoch nicht aus, um überall die zumutbaren Grenzwerte einhalten zu können. An den Häusern in der Kölner Straße mit den Nummern 22, 24, 45, 47 sowie den Häusern im Messenweg mit den Nummern 2 und 4 werden passive Schutzmaßnahmen wie beispielsweise Lärmschutzfenster nötig sein.

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