Folklore-Festival Bitburg Eine Stadt, eine Mission: Feiern!
Bitburg · Tanz und Musik an allen Ecken und Enden und Gruppen aus aller Herren Länder sorgen für internationales Flair beim Folklore-Festival in Bitburg. Erstmals waren Rocknacht und Einzug der Nationen in der Stadthalle.
Wenn Bitburg in Feierlaune ist, dann richtig: Morgens, mittags und abends geht es weiter. Leute treffen ist beim Folklore-Festival Programm. Und die sieht man immer wieder, ob beim Treff der Kulturen oder später am Bier- oder Weinstand. Hauptzutat für das Fest: Tanz- und Musikensembles aus der ganzen Welt – von Argentinien bis Bulgarien. Dieses Jahr ging die Stadt mit einem neuen Konzept an den Start.
Erstmals gab es seit Jahrzehnten keinen Festplatz am Alten Gymnasium, sondern dieser wurde vor die Stadthalle und den gegenüber liegenden Platz Grüner See verlegt. Statt im Festzelt, feierten Rocknacht und Einzug der Nationen in der Stadthalle Premiere. Neuerungen, die bei den meisten Besuchern gut angekommen sind. Verbessern lässt sich alles natürlich immer. Gleich aber blieben die Hauptattraktionen des Festival- Freitags und -Samstags. Eine Rundreise entlang der Feier-Stationen:
Rocknacht: Richtig heiß her ging es am Freitagabend bei der Rocknacht mit My’Tallica. Rund 700 Rock-Begeisterte kamen zu dem ausverkauften Konzert der Metallica-Cover-Band aus Trier und schleuderten ihre Mähnen im Rhythmus der Beats. Die vier Musiker mit Stephan Zender am Schlagzeug, Tom Botschek Leadgitarre, Martin Iordanidis E-Bass und Andreas Adam Rhythmus-Gitarre und Leadgesang brachten den Saal zum Kochen.
Treff der Kulturen: Der Platz war proppevoll. Diese kleine Eifeler Weltreise zieht Jung und Alt auf den Spittel. Ein Klasiker eben. TV-Redakteurin Ulrike Löhnertz begrüßte am Samstagmorgen zusammen mit Bürgermeister Joachim Kandels Tanz- und Musikensembles aus 13 verschiedenen Ländern. Unter den Gruppen alte Freunde, die Jahr für Jahr zum Festival nach Bitburg kommen wie die Götz Buam aus Jagsthausen und Coronation Brass aus Wales, aber auch spannende „Neulinge“ wie etwa die Gruppe aus Argentinien mit ihrem wunderbaren Tango.
Bierfassrollen: Zu seiner 38. Auflage wurde das Spektakel erstmals von der Trierer Straße in den Karenweg verlegt, um es näher an den Konrad-Adenauer-Park zu bringen, wo später die Siegerehrung ist. Doch davor lieferten sich die 15 Mannschaften spannende Wettkämpfe, die Moderator Bernd Quirin kommentierte. In der Herrenwertung machte am Ende die Freiwillige Feuerwehr Orsfeld das Rennen noch vor den Feuerwehr-Kollegen aus Mötsch. Bei den Damen verteidigten „Die schnellen Eifel-Mädels“ erfolgreich ihren Vorjahrestitel – noch vor den beiden Teams „Drink 182“ und „Hier für Bier“.
Neue und alte Plätze: Im Brunnen stehen Liegestühle bereit, die Sonne scheint, die Götz Buam laufen sich schon warm. Alles startklar für die Siegerehrung des Bierfassrollens im Konrad-Adenauer-Park. Dort wird es aber erst voll, als die ersten Mannschaften dort eintreffen. Zur gleichen Zeit ist der neue Festplatz vor Stadthalle und Römermauer eher leer. „So wenig war samstagnachmittags noch nie los“, sagt Manfred Neis vom Lions Stand. Am Freitagabend aber ging es am neuen Festplatz richtig ab – gleiches gilt für Samstagabend. Der neue Standort kam bei den meisten Besuchern gut an. Kleine Verbesserungsmöglichkeiten wurden auch gleich ausgemacht: vielleicht ein paar Lampions in die Bäume und eine bessere Verbindung der beiden Plätze vor der Stadthalle und dem Grünen See, die durch die Straße – auch, wenn sie gesperrt war – irgendwie zerschnitten wirkten. Der Feierlaune tat das keinen Abbruch, der Weg zur legendären „Festplatz-Pizza“ war schnell gefunden.
Einzug der Nationen: Hier ist Gänsehaut garantiert. Die große Tanz- und Musik-Show, bei der Gruppen aus 13 Ländern feierlich zum Klang ihrer Nationalhymnen einziehen und ein multikulturelles Feuerwerk entfesseln, ist einer der Höhepunkte des Festes. Die neue Spielstätte in der Stadthalle wirkte für viele der Gäste, die das von Jahr zu Jahr verfolgen, irgendwie beengter als das Festzelt. Auch hatten einige erwartet, dass es in der klimatisierten Halle weniger heiß ist als in dem Zelt. Doch davon unabhängig: Dem Zauber der Gruppen konnte sich keiner entziehen. Und die Mischung stimmte: Feuer aus Osteuropa trifft Tango und Lederhosen. Und genau diese Mischung macht am Ende das Bitburger Folklore-Festival aus.