Löcher auf der Straße und in der Kasse

Bitburg · Dellen, Risse, Buckel: Für Autofahrer ruckelt es hier und da in Bitburg ganz schön. Auch im Bauausschuss hat es bei dem Thema gerappelt.

 Wie ein Schweizer Käse: Bitburgs Straßen sind gespickt mit Schlaglöchern. Von links nach rechts zu sehen: der Südring, die Mozartstraße und die Prümer Straße. Diese drei und einige weitere Buckelpisten sollen im Laufe des Jahres noch saniert werden. TV-Fotos(3): Christian Altmayer

Wie ein Schweizer Käse: Bitburgs Straßen sind gespickt mit Schlaglöchern. Von links nach rechts zu sehen: der Südring, die Mozartstraße und die Prümer Straße. Diese drei und einige weitere Buckelpisten sollen im Laufe des Jahres noch saniert werden. TV-Fotos(3): Christian Altmayer

Foto: (e_bit )

Bitburg Es war keine schöne Aufgabe, die Thomas Flesch vom Tiefbauamt der Stadt im Bauausschuss hatte. Eigentlich sollte er nur die für 2017 vorgesehenen Straßenunterhaltungsarbeiten im Stadtgebiet Bitburg vorstellen, in die zusammen rund 390 000 Euro investiert werden: Die Asphaltsanierung des Südrings, des Ostrings und der Prümer Straße soll fortgesetzt werden, in der Diesel-, der Wankel- und der Mozartstraße soll damit begonnen werden.
Außerdem sollen in der Straße Am Wasserturm grobe Schäden repariert werden, um potenzielle Unfallgefahren zu beseitigen. Die Maßnahmen sollen noch in diesem Monat ausgeschrieben werden, Baubeginn ist für Mai geplant (siehe Extra).
Kaum hatte der städtische Mitarbeiter die Maßnahmen vorgestellt, ging eine heftige Diskussion los: Der Sanierungsstau sei in anderen Straßen viel schlimmer als in denen, die jetzt saniert werden sollten. Jedem Mitglied des Ausschusses fällt eine andere Straße ein, die dringend saniert werden müsste. Außerdem sei doch mal eine Art Straßenkataster geplant gewesen, warum jene Straße saniert werde und nicht diese, man müsse den Bürgern doch mal einen Plan vorlegen, was in den nächsten Jahren gemacht werde, und mit der ständigen Flickschusterei sei es doch nicht getan.
"Wir kommen nicht hinterher mit der Sanierung, deshalb müssen wir schauen, wie wir uns zwischenzeitlich behelfen", sagt Flesch. Er habe versucht, ein Kataster zu erstellen. Er sei innerhalb kürzester Zeit bei einem Volumen von einer Million Euro angekommen. "Und das waren erst zehn Prozent der Straßen", sagt er: "Da brauche ich nicht 150 Straßen durchzueiern, es reicht nicht."
Er will aber den Vorschlag von Jürgen Weiler aufnehmen, zumindest eine farbige Karte zu erstellen, eine Art Zustandsbericht, in dem mit den Farben Rot, Gelb und Grün die Dringlichkeit einer Sanierung für die einzelnen Straßen markiert wird.
Für 2017 sind insgesamt 390 000 Euro für die Unterhaltung von Gemeindestraßen vorgesehen. Für die großflächigen Maßnahmen der Asphaltsanierung will die Stadt 220 000 Euro ausgeben (siehe Extra), die restlichen 170 000 Euro werden laut Stadt für Reparaturen an Gehwegen, Kleinaufträge, die Beseitigung von Unfallgefahren und Material für den Bauhof benötigt. Dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, darüber sind sich alle einig. Jürgen Weiler schlägt vor, 150 000 Euro, die für die Erneuerung der Fahrbahndecke am Ortsausgang Stahl vorgesehen waren, in die Sanierung von Straßen zu investieren. Diese Maßnahme hat der Ausschuss bei seiner Sitzung in den Haushaltsplan 2018 verschoben (der TV berichtete).
Bürgermeister Joachim Kandels will prüfen lassen, ob das Budget dieser investiven Maßnahmen für Unterhaltungsmaßnahmen verwendet werden darf. "Wenn wir Mittel umnutzen dürfen, hätte für mich auch die Sauerstraße Priorität", sagt Kandels. Diese Straße war von mehreren Mitgliedern als besonders sanierungsbedürftig genannt worden. Kandels stellt noch eine weitere Möglichkeit in den Raum: "Wir haben ja über die wiederkehrenden Beiträge diskutiert, dann müssen sich eben alle beteiligen", sagt Kandels.
Für 2018 soll eine Prioritätenliste für großflächige Sanierungen erstellt werden. Diese wird laut Pressesprecher Werner Krämer auf jeden Fall auch die Sauerstraße enthalten. Sie werde im Bauausschuss neu behandelt. Die Kosten für eine Asphaltsanierung und für einen Ausbau seien ermittelt und würden den Mitgliedern vorgestellt. Weiterhin sei es erforderlich, die Investitionen im Bereich Ausbau von Straßen zu erhöhen, mahnt der Mitarbeiter des Tiefbauamts für 2018 an. Die angefangene, großflächige Asphaltsanierung müsse fortgesetzt werden, um Straßenabschnitte in einen "normalen" Unterhaltungsmodus zu bringen. Würde die Stadt zum Beispiel in den Südring bis 2020 insgesamt weitere 150 000 Euro investieren, gebe es ab 2020 keinen Unterhaltungsstau mehr, sondern nur noch einen normalen Unterhaltungsaufwand von 5000 Euro jährlich.
Schließlich stimmte der Bauausschuss den geplanten Maßnahmen trotz aller Kritik einstimmig zu.
Was sind Ihrer Meinung nach die Straßen, die mal endich saniert werden müssten? Wo sieht es am schlimmsten aus? Mailen Sie uns Ihre Meinung in Kürze an unsere Adresse eifel@volksfreund.de (Name und Wohnort bitte nicht vergessen). Eine Bilderstrecke mit "Bitburgs schönsten Schlaglöchern" finden Sie auf volksfreund.de
Extra: DAS IST GEPLANT

Löcher auf der Straße und in der Kasse
Foto: (e_bit )
Löcher auf der Straße und in der Kasse
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Investitionen: In die Asphaltsanierung des Südrings (440 Quadratmeter) werden 50 000 Euro investiert, in die Wankelstraße (650 Quadratmeter) 20 000, in die Straße Am Wasserturm 7500, in den Bereich Gemeindehaus Matzen 36 500, in die Prümer Straße (1000 Quadratmeter) 40 000, in die Mozartstraße (500 Quadratmeter) 15 000 und in den Ostring (1650 Quadratmeter) 50 000 Euro. Geplanter Baubeginn: Mit der Sanierung des Südrings mit Dieselstraße (1200 Quadratmeter) und Wankelstraße soll im Mai begonnen werden, mit der des Ostrings entlang des Stadions ab Mitte Juni und mit der Prümer Straße und der Mozartstraße ab Mitte Juli.

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