Lothar macht Theater

PRÜM. (fpl) Vor 1150 Jahren ist er als Mönch in Prüm gestorben: Lothar I., Enkel Karls des Großen. Der Geschichtsverein Prümer Land erinnert am Wochenende mit großem Festprogramm an den Kaiser, der in der Salvator-Basilika begraben liegt.

Lothars Leben als Mönch im Prümer Kloster dauerte nur sechs Tage. Erheblich länger haben sich die Lothar-Forscher des Geschichtsvereins mit dem Franken-Kaiser befasst: Mehr als ein Jahr lang dauerte ihre Arbeit. Das Ergebnis: ein großes Festwochenende und ein umfassendes Buch über den Kaiser (der TV berichtete). Auftakt zum Festwochenende ist am Samstag, 10. September, 16 Uhr, mit einem Festakt in der Basilika. Den Hauptvortrag liefert Wilhelm Esser unter dem Titel "Kaiser Lothar - Ein Leben im Kampf um die Einheit des Karolingerreichs." Anschließend wird eine Ausstellung mit historischen Dokumenten eröffnet. Unter anderem zeigt sie eine Faksimile-Bibel von Lothars Bruder Karl dem Kahlen und einen Stein aus dem Aachener Lotharkreuz. Weiteres Ergebnis der historischen Fahndungsarbeit: Das Buch über Lothar, den "Kaiser und Mönch in Prüm". Darin werden erstmals und am Stück Lothars Leben und Bedeutung dargestellt. "So intensiv ist das bisher noch nicht erforscht worden", sagt Volker Blindert, Vorsitzender des Geschichtsvereins. "Da haben zum Teil Leute monatelang in Archiven gesessen und bisher Unbekanntes ans Tageslicht gebracht." Rund um den Festakt erklingt mittelalterliche Musik von "Duchesse du Bourgogne". Der zweite Lothar-Feiertag beginnt am Sonntag, 11. September, 10.30 Uhr, ebenfalls in der Basilika mit dem Festhochamt, begleitet vom Aachener Domchor. Im Anschluss eröffnet der Geschichtsverein im Seitenschiff der Kirche eine historisch korrekt eingerichtete Schreibstube aus dem Mittelalter, ein so genanntes scriptorium. Zuletzt kommt dann sozusagen der Kaiser selbst zu Wort: Im Bühnenstück "Kaiser Lothar in Prüm", verfasst von Pastor Nikolaus Nösges aus Essen. Premiere ist um 15 Uhr in der Basilika, Akteure sind, unter der Regie von Arthur Benzrath, die Mitglieder des Theatervereins Prüm. In der Hauptrolle als Lothar: Herbert Hermes. "Und ein Großteil unseres Vorstands spielt auch mit", sagt Volker Blindert. Auch die Stadt erinnert an den Kaiser und öffnet am Sonntag die Türen im Haus des Gastes (11 bis 17 Uhr). Gezeigt werden Kunstwerke von Kaiser-Lothar-Preisträgern, die Foto-Ausstellung mit Bildern von Nora Pfefferkorn, Malerei von Konrad Schäfer und von Alexej Assaulenko. Außerdem, sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy, seien weitere Klein-Kunstwerke aus der jährlichen Ausstellung der Europäischen Vereinigung bildender Künstler aus Eifel und Ardennen zu erwerben. Das Lothar-Buch (24,50 Euro) und eine zum Fest erscheinende Gedenkmünze (8 Euro) können bestellt werden bei Volker Blindert unter der Telefonnummer 06551/3799, oder per E-Mail an: geschichtsverein-pruemerland@t-online.de

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