Luisenjahr spiegelt sich auch in der Eifel wider

Das Jahr 2010 ist der preußischen Königin Luise (1776-1810) gewidmet. In Anlehnung daran ist im Kreismuseum Bitburg-Prüm ein prachtvoller Spiegel aus der Zeit des "Luisen-Kults" zu besichtigen.

 Burkhard Kaufmann ist stolz, in Bitburg den Spiegel zeigen zu können, der oben im Rahmen Luises Profil zeigt. TV-Foto: Schirin Dammjakob

Burkhard Kaufmann ist stolz, in Bitburg den Spiegel zeigen zu können, der oben im Rahmen Luises Profil zeigt. TV-Foto: Schirin Dammjakob

Bitburg. Anlässlich des 200. Todestages der preußischen Königin Luise hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Berlin dieses Jahr zum Luisenjahr ernannt. Aber nicht nur in Berlin ist Königin Luise gegenwärtig. Auch in der Sammlung des Kreismuseums Bitburg-Prüm erinnert ein Ausstellungsstück an diese berühmte Frau: ein prächtig vergoldeter, drei Meter hoher und ein Meter breiter Spiegel.

Porträt im Kopf des Spiegels



Dieser enthält im oberen Teil des Rahmens das Porträt einer jungen Frau im Profil. "Die Gesichtszüge sind stark idealisiert, was die Identifizierung nicht gerade leicht machte", sagt Burkhard Kaufmann, Leiter des Kreismuseums. Das Porträt sei jedoch mit guten Gründen als Darstellung der Königin Luise zu interpretieren: Die um das Porträt herum gekreuzten Lorbeerzweige weisen darauf hin, dass es sich um eine Frau adliger Herkunft handelt. Und die Art und Weise der Präsentation lässt darauf schließen, dass das Porträt eine beliebte, verstorbene Person darstellt.

Diese Eigenschaften treffen unter anderem auf die berühmte Königin Luise von Preußen zu. Sie galt im 19. Jahrhundert lange Zeit als Hoffnungsträgerin des Landes, weil sie Napoleon, den Kaiser der Franzosen, zu milderen Friedensbedingungen bewegen wollte. Am 19. Juli 1810 starb sie dann jedoch unerwartet im Alter von 34 Jahren und löste eine bis dahin unbekannte Massentrauer aus. Sie gilt laut Kaufmann als "zweifelsohne meistproduziertes Frauenbildnis der preußischen Geschichte bis zur Weimarer Republik".

Der Spiegel im Kreismuseum, auf dem Königin Luises Profil zu sehen ist, stammt aus dem Hause des Antiquitätensammlers Theodor Werner in Ehrenbreitstein. Sein Sohn, der Bitburger Kreismedizinalrat Egon Werner, schenkte den Spiegel in den 1960er Jahren dem Kreismuseum.

Er ist ein typisches Gründerzeitprodukt und stammt aus der Zeit des Luisen-Kults. "Aus der Masse der industriell hergestellten Produkte ragt er durchaus als etwas Besonderes hervor", sagt Kaufmann.

Öffnungszeiten des Kreismuseums: Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag, 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag: 14 bis 17 Uhr.

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