Lyrik als Inspiration für Kunst

Die Dichterin Hilde Domin wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Malerin Cornelia Le-nartz hat deshalb der Dichterin eine Ausstellung in der Galerie "Am Pi" gewidmet. In den Bildern verarbeitet die Künstlerin die Verse Domins zu abstrakten Farbenspielen.

Die Galeristin Christiane Hamann (rechts), präsentiert Bilder, die Cornelia Lenartz (links) zu Gedichten von Hilde Domin gemalt hat. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Galeristin Christiane Hamann (rechts), präsentiert Bilder, die Cornelia Lenartz (links) zu Gedichten von Hilde Domin gemalt hat. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Weißenseifen/Hillesheim. Wo Kunst und Literatur Tradition haben, in der Künstlersiedlung Weißenseifen, sind zurzeit unter dem Titel "Nicht müde werden..." Bilder der Malerin Cornelia Lenartz (Hillesheim) zu Texten der Dichterin Hilde Domin zu sehen. Künstlerin Cornelia Lenartz erklärt: "Die Einladung, erstmals hier auszustellen, kam für mich genau zum richtigen Zeitpunkt. Neben der hohen künstlerischen Ausstrahlung dieses Ortes bin ich ebenso berührt von der tiefen Naturverbundenheit." Und während an diesem milden Herbsttag draußen bunte Blätter segeln, deutet Cornelia Le- nartz auf ihr Bild "Ziehende Landschaft". In wunderbarer Symbiose hat sie es mit Hilde Domins Versen "Man muss weggehen können und doch sein wie ein Baum: als blieben die Wurzeln im Boden" zusammengefügt. Cornelia Lenartz gibt mit ihren Bildern persönliche Bekenntnisse ab. Eines trägt als Titel die Dominsche Gedichtzeile: "Die schwersten Wege werden allein gegangen" - "eine Erinnerung an den Tod meines Vaters", erklärt die Künstlerin.

"Nicht müde werden und dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten", hatte die Halbjüdin Hilde Domin, die in diesem Jahr 100 geworden wäre, geschrieben. "Es war mein Leitwort von Jugend an", sagt Cornelia Lenartz. Nun hat sie der Ausstellung insgesamt und einem ihrer Bilder im Besonderen diesen Titel gegeben, ohne allerdings - und auch das ist eine Kunst - dem Betrachter eine Interpretation aufzuzwingen. Dem Gedicht "Nur eine Rose als Stütze" hat Cornelia Lenartz zwei Bildern gewidmet. "Dazu hätte ich am liebsten 20 gemalt", erzählt sie und sagt: "Die Gedichte geben mir Inspiration und Richtung." Cornelia Le nartz hat Musik und Kunst studiert und war von 1972 bis 1988 Fachlehrerin an der Augustiner-Realschule Hillesheim. Seit 1988 ist sie freischaffend, ihre Bilder werden bundesweit in Ausstellungen, Galerien und öffentlichen Gebäuden gezeigt. Sie ist Mitglied einer Künstlergruppe ("Pellenz"), und sie leitet eine Künstlergruppe ("Eigenart"). Seit dem Jahr 2008 ist sie die Vorsitzende der Initiative "Jugendkunstschule Landkreis Vulkaneifel".

Die Ausstellung ist bis zum 22. November in der Galerie "Am Pi" in Weißenseifen zu sehen, und zwar täglich von 14 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung. Kontakt: Christiane Hamann, Telefon 06594/883, Internet: www.galerie-am-pi.de.

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