Märkte kommen, Kirmes bleibt
JÜNKERATH. Die Arbeiten laufen bereits im Jünkerather Gewerbegebiet "auf dem Wehrt" (der TV berichtete). Am Montag legten die Verantwortlichen für das Drei-Märkte-Projekt eine symbolische Schippe drauf.
Edeka, Rossmann, Kik: Für drei Märkte wachsen derzeit im Jünkerather Gewerbegebiet die Mauern in die Höhe. Am Montag trafen sich Planer, Investoren und Kommunalvertreter zum Spatenstich auf der Baustelle. Die Stimmung: so gut wie das Frühlingswetter. Aber nicht nur deshalb: "Die Gegend hier ist schön - wir freuen uns, dass wir hier diese Möglichkeit bekommen haben", sagt Albert ten Brinke, dessen niederländische Firma "ITB" (International ten Brinke) mehr als 2,5 Millionen Euro in das Projekt steckt. ITB macht jedes Jahr rund 220 Millionen Euro Umsatz, "90 Prozent davon in Deutschland", sagt der Unternehmer. Auch im nordrhein-westfälischen Eifelort Blankenheim hat ITB bereits Märkte bauen lassen. Und auch dort lieferte Hans-Josef Rogge ("Property & Shares", Fließem) die vorbereitende Arbeit. Die ersehnte Edeka-Rückkehr
In Jünkerath habe die Entwicklung sieben Jahre gedauert, sagt Rogge: "Schnellschüsse bringen's nicht. Wir haben gewartet, bis die Zeit reif war." Anfangs sei nämlich nur die Rede vom Drogeristen Rossmann und dem Textilmarkt Kik gewesen. Dann aber habe man auch Edeka für Jünkerath gewinnen können. Das freut die Kommunalvertreter: "Edeka ist ja nicht neu hier in Jünkerath", sagt Werner Arenz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Obere Kyll. Aber der ehemalige Markt in Nachbarschaft der früheren Poststelle sei zu klein und deshalb gegenüber Aldi, Lidl und Rewe nicht konkurrenzfähig gewesen, erklärt Edeka-Vertreter Uwe Schatto. Umso willkommener nun die Rückkehr des "schmerzlich vermissten" (Arenz) Vollsortimenters auf rund 1400 Quadratmetern Fläche: "Die Leute fragen mich schon: Wann macht der Markt auf?", berichtet Ortsbürgermeister Rainer Helfen. Jetzt kann er fast schon Vollzug melden: "Ich bin froh, dass es vorangeht und freue mich auf die Eröffnung." Die sei für Oktober geplant, sagt Uwe Schatto, der kein Problem darin sieht, einen weiteren Markt direkt neben Lidl, Aldi und in erweiterter Nachbarschaft zu den Rewe-Märkten in Stadtkyll und Jünkerath zu setzen: "Wir haben gesagt: Das ergänzt sich." Und es belebe das Geschäft - immerhin werde derzeit bereits der Stadtkyller Rewe-Markt vergrößert. Ähnlich sieht es Rogge: "Wir haben hier bald eine Handelslandschaft, die Jünkerath und die Obere Kyll relativ autark macht."Über 2,5 Millionen Euro bleiben in der Eifel
Der Gesamt-Auftrag ging an das Hillesheimer Ingenieur-Büro Steinbrunn, das wiederum mit Bauunternehmen aus der Region zusammenarbeitet. Und damit, sagt Hans-Josef Rogge, bleiben "weit über 2,5 Millionen Euro in der Eifel". Kein Wunder also, dass Jochen Steinbrunn bekundet, auf der Baustelle seien alle "hochmotiviert". Es sei zudem eine willkommene Abwechslung, wenn die Eifeler Handwerker einmal nicht Richtung Köln fahren müssten, um ihr Geld zu verdienen. Rogge wird indessen nicht müde, die Zusammenarbeit mit Orts- und Verbandsgemeinde zu rühmen. Rainer Helfen retourniert: Dank Rogge nämlich habe man inzwischen auch eine Lösung für die Glaadter Kirmes gefunden, die früher auf der nun zugebauten Fläche gefeiert wurde. Rogge spendete der Gemeinde 20 000 Euro, die kaufte davon ein Grundstück in Glaadt, das der Kirmes- und alle anderen Dorfvereine künftig das ganze Jahr über für ihre Feste und anderen Ereignisse nutzen können. Da passt das Fazit von Investor Albert ten Brinke: "Wo der Rogge ist", sagt er, "da ist immer Kirmes."