"Man kennt sich, man hilft sich"

Bitburg · Willi Heyen war schon als 37-Jähriger Chef der Verbandsgemeinde Bitburg. Zur Wahl 2002 trat er aus persönlichen Gründen nicht mehr an. Heute berät er die Volksbank in Immobilienangelegenheiten.

 Viele Projekte angepackt: Willi Heyen ist 18 Jahre lang Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land gewesen. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Viele Projekte angepackt: Willi Heyen ist 18 Jahre lang Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land gewesen. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Bitburg. "Nein, in einer anonymen Großstadt könnte ich nicht leben", sagt der 65-Jährige. "Ich bin vor der Eingemeindung Stahls dort geboren und in Bitburg aufgewachsen. Und hier bleibe ich auch", lacht Willi Heyen.
Ich lebe gern in Bitburg



Die Kreisstadt in ihrer schönen Umgebung hätte genau die richtige Größe: "Man kennt sich, und man hilft sich." Er sei nie für längere Zeit aus Bitburg weggewesen. Von 1984 bis 2002 war Heyen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land, eine Zeit, in der viel über Infrastruktur im ländlichen Raum nachgedacht wurde.
"Wir haben viel angepackt und viel verändert", sagt Heyen. "Es ist eine ganze Reihe von Projekten angelaufen, die zum Teil erst in diesen Tagen abgeschlossen sind. Im Bereich Wasserversorgung und -entsorgung musste sehr viel gemacht werden, eigentlich die gesamte Erstausstattung. Das war ein großes Thema und wurde auch heftig diskutiert." Es sei viel Geld investiert worden. Aber heute sei die gesamte Verbandsgemeinde an das System angeschlossen. Die Verbesserung der Infrastruktur brachte neues Selbstbewusstsein in die Südeifel: Während Willi Heyens Amtszeit nahmen alle 51 Orte der Verbandsgemeinde Bitburg-Land am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" teil. (Seit 1997 heißt der Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"). "Es gab in meiner Amtszeit drei Bundessieger aus der VG", erzählt Heyen. "Das hat uns sehr gefreut."
1989 wird der VG-Chef sogar in einem Spiegel-Artikel zitiert: "Die Herren Militärs machen doch, was sie wollen", ärgerte sich Willi Heyen während eines Besuchs Mainzer Landtagsabgeordneter in Malberg im Sommer 1989.
Proteste gegen Airbase-Pläne


Damals ging es um geplante Erweiterungen der Airbase Spangdahlem, die in der Bevölkerung auf Protest stießen. In den 1980er Jahren war die US-Armee neben der Bitburger Brauerei der größte Arbeitgeber vor Ort. Im Umland der Kreisstadt lebten Tausende amerikanischer Soldaten. "Heute beschäftigen wir uns mit den Hinterlassenschaften dieser Zeit, wie dem Flughafen und dem Housing", sagt Heyen.
Die Erinnerungen an die turbulenten Jahre als VG-Chef haben für den heute 65-Jährigen einen bitteren Nachgeschmack: "Ich hatte nicht viel Zeit für meine Familie, meine Töchter sind fast ohne mich erwachsen geworden." Zu einer Urwahl zum VG- Bürgermeister 2002 trat der CDU-Mann aus privaten Gründen nicht mehr an: Seine Ehefrau war schwer erkrankt.
Willi Heyen wollte mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. "Heute habe ich fünf Enkel, die mich auf Trab halten", lächelt Heyen. "Mein Unternehmen hält in den kommenden Jahre noch genug Projekte für mich bereit. Ich werde mich also erst in vier bis fünf Jahren aus dem Beruf zurückziehen."
Bis dahin hält er sich mit dem Golfsport fit: "Das ist genau das Richtige, um abzuschalten und auszuspannen", sagt Willi Heyen.
Extra

Willi Heyen wurde 1947 in Bitburg geboren. Der Diplom-Verwaltungsfachwirt war von 1984 bis 2002 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land. Er trat das Amt bereits als 37-Jähriger an. Heyen hat zwei Töchter. now

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