Der Atrium-Bau der Sankt-Michael-Hauptschule in Speicher steht in diesem Jahr im Rampenlicht. 40 Jahre zählen die Steine des Schulgebäudes, in dem so manche Träne über ein Zeugnis geweint wurde, aber auch Lachen durch die Flure zu hören war, wenn Lehrern Streiche gespielt wurden. Leider können die Steine des Schulgebäudes nicht reden. Zur Auftaktveranstaltung des Jubiläumsjahres taten dies deshalb viele der geladenen Gäste. Weil der Schulleiter Otto Böcker weiß, dass "der Tag kein zweites Mal kommt", wurde an diesem Abend kräftig gefeiert. 40 Jahre Hauptschule Speicher - für Schulleiter Böcker keine Selbstverständlichkeit. Trotz "düsterer Szenarien" gebe es für Hauptschüler genügend Perspektiven, erklärte Böcker in seinen Grußworten. Dass die Hauptschule Speicher so manche bildungspolitische Entwicklung durchlebt hat, verdeutlichte Werner Thiex, Leitender Regierungschuldirektor a. D. Als Festredner wühlte er sich durch die Geschichte der Schule und markierte die wichtigsten Zeitabschnitte. Seine archäologischen Grabungen fingen im Jahr 1965 an, als die Mittelpunktschule in Speicher ihre Pforten öffnete. Sie galt als so genannte Beispielschule. Lehrer und Eltern sollten so von der Notwendigkeit eines Ausbaus der Volksschule zur Hauptschule überzeugt werden. Das Interesse an der neuen Schulform reichte bis in die Nachbarländer. "Gruppen aus Luxemburg und dem Saarland besuchten unsere Schule, um über die Organisation und Arbeitsform zu lernen", sagt Thiex, 1968 selbst Rektor an der "Pionier-Schule". Als eine der ersten Schulen in Rheinland-Pfalz erhielt sie im Jahre1969 formell den Status einer Hauptschule. Zu Beginn des Schuljahrs 1971/72 wurde eine Realschule eingerichtet, die zunächst im Gebäude der Hauptschule untergebracht war. Steigende Schülerzahlen erforderten jedoch schon bald bauliche Erweiterungen am Hauptschulgebäude. Es entstanden in den Jahren 1973 bis 1975 unter anderem fünf weitere Klassenräume, ein Werkraum und Lehrmittelräume. 1976 wurde das Realschulgebäude bezogen; drei Jahre später das Schulzentrum in Speicher eingeweiht. Den Fokus auf das Heute und die Zukunft legte Margret Meier, Regierungsschuldirektorin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier. Sie forderte, dass der pädagogische Geist weiter wirken solle, indem bei Schülern anstelle "Fässer gefüllt" vielmehr "Feuer entfacht" werde. Die Hauptschule feiert weiter: Am 9. Februar ab 13 Uhr lädt sie zum "Tag der offenen Schule(n)" ein. Am 7. und 9. Juli ist der "Tag des Sports", am 29. September der "Tag des Berufs" und voraussichtlich am 25. oder 26. November der "Tag der Besinnung".