Manche Träne vom Krokodil

13 Filialen weniger wird die Sparkasse Mittelmosel Eifel Mosel Hunsrück bald haben, 23 schließt die Sparkasse Trier, vier die Kreissparkasse Vulkaneifel.

Bei den genossenschaftlichen Banken sieht es nicht besser aus: Im Kreis Bernkastel-Wittlich hatte vor einem Jahr die VVR Bank mit Schließungsanküdigungen für Unmut gesorgt. 2014 hatte die Volksbank Bitburg sechs Filialen aufgegeben, und die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel macht zwei Geschäftsstellen dicht. Das sind nur einige Beispiele.

Auch wenn es weh tut: Die jetzt angekündigten Filial-Schließungen werden nicht die letzten sein. Denn, selbst wenn es irgendwann wieder Zinsen fürs Geld geben sollte, wird der Trend zur Abwicklung fast aller Bankgeschäfte im Internet nicht gebrochen werden.

Sollte man das Vorhandensein einer Bankfiliale im Dorf für existenziell wichtig halten, könnten Kommunalpolitiker zumindest bei den Sparkassen versuchen, sie zu einer anderen Geschäftspolitik zu bewegen. Denn es sind öffentlich-rechtliche Kreditinstitute, über die die Landkreise ein gutes Stück weit bestimmen können.

Das hieße aber: Die Kreise müssten Jahre ohne Sparkassen-Erträge, vermutlich ohne Spenden, ohne Zuflüsse in die Kreishaushalte oder in Stiftungen akzeptieren. Ob sich dafür eine Mehrheit finden würde, darf angesichts der Tatsache, dass die Zahl der als Kunden direkt betroffenen Wähler sich dann doch in Grenzen hält, bezweifelt werden. Mithin ist manche jetzt vergossene Träne doch die des berühmten Krokodils.

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