Manchmal fehlt einfach nur ein Bus
OLMSCHEID. Erzieher und Lehrer sehen sich steigenden Anforderungen gegenüber. Eltern hoffen auf ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot. Der CDU-Kreisverband Bitburg-Prüm will mit Betroffenen ins Gespräch kommen. Zum Auftakt ging es nach Olmscheid.
"Kinder sind unsere Zukunft - Familien unsere Stärke": Unter diesem Titel lädt die CDU Bitburg-Prüm zu Diskussionsforen in allen Verbandsgemeinden und der Stadt Bitburg ein. Die Idee entstand nach einer Veranstaltung der überparteilichen Europa-Union zum Thema Französisch im Kindergarten (der TV berichtete). "Da wurde der Informationsbedarf deutlich. Wir wollen die Reihe aber nicht als Parteisache verstanden wissen, sondern alle mit ins Boot nehmen", erklärten CDU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Michael Billen sowie Gemeindeverbandsvorsitzender Klaus Juchmes. Im Olmscheider Gasthaus Senftleben gab Jugendamtsleiter Josef Winandy einen Überblick zu Tagesmüttern, Krippenplätzen und Ganztagsgruppen in Kindergärten. Ein Ausbau der Angebote - etwa für Zweijährige - hänge von der Bereitschaft des Trägers sowie räumlichen Voraussetzungen ab. "Zum 1. September haben wir bei der Kreisverwaltung speziell für diesen Bereich eine pädagogische Fachkraft eingestellt", sagte Winandy: "Sie wird die Zusammenarbeit mit Eltern, Einrichtungen der Familienbildung, Kindergärten und Schulen suchen." Vorläufig nicht zu erfüllen ist der Wunsch einer Mutter, die ihr zweieinhalbjähriges Kind gerne im öffentlichen Bus zum Kindergarten mitfahren lassen würde. Aus Sicherheitsgründen ist das nicht zulässig. "Gerade sozial benachteiligte Kinder in Ganztagsplätzen unterzubringen, scheitert manchmal leider an der fehlenden Busverbindung", sagte Roswitha Mayer, Leiterin der Kindertagesstätte Arzfeld. Um eine solche Buslinie einzurichten, müssten die Wohnorte von mindestens sechs Kindern an der Strecke liegen.Ganztagsschulen faktisch unmöglich
"Man muss überlegen, ob man bei begründetem Bedarf eine Sonderregelung schafft", deutete Bürgermeister Patrick Schnieder (CDU) an. Das gelte auch für Ganztagsschulen, deren Einrichtung in der Verbandsgemeinde Arzfeld aufgrund der Mindestzahlen derzeit faktisch unmöglich sei. "Je größer die Kindergartengruppe wird, desto schwieriger wird die Erziehungsarbeit", betonte Juliane Pütz, Leiterin der Kindertagesstätte Waxweiler. Das gelte besonders bei fremdsprachigen oder sozial auffälligen Kindern sowie in altersmäßig stark aufgesplitteten Gruppen, waren sich die Erzieherinnen einig. Zur Sprachförderung wünschen sie sich eine Fachkraft vor Ort, die die Kindergärten besucht. Bisher müssen die Kinder zu einer zentralen Sprachförderung gebracht werden. Als Vorsitzender des Kreisjugendhilfeausschusses verwies Billen auf dessen Prinzip, die gesetzliche Gruppengröße von 25 Kindern großzügig auszulegen: "Wenn es aber deutlich zu wenig Kinder sind und nicht genug nachkommen, müssen wir reagieren und notfalls eine Gruppe schließen." Weitere Termine der Veranstaltungsreihe: Montag, 18. September, 19 Uhr, Hotel Koch-Schilt in Irrel; Dienstag, 19. September, 19 Uhr, Haus des Gastes in Kyllburg; Donnerstag, 21. September, 19 Uhr, Hotel Eifelbräu in Bitburg; Montag, 25. September, 19 Uhr, Hotel Tannenhof in Prüm; Mittwoch, 25. Oktober, 19 Uhr, Gasthaus Petto in Speicher.