Mann des Aufbaus

BITBURG. (har) Davon träumt noch heute mancher Kommunalpolitiker. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Josef Niederprüm Bürgermeister von Bitburg und Landrat des Kreises Bitburg.

Josef Niederprüm stammte aus einer alteingesessenen Bitburger Familie und kam 1891 in Bitburg zur Welt. In den Jahren 1929 bis 1939 gehörte er dem Bitburger Stadtrat an. Er wurde aber nach Auskunft des Bitburger Stadtarchivs wiederholt wegen seiner politischen Haltung von der Gestapo verhört, kurzzeitig auch verhaftet und schließlich aus dem Stadtrat entfernt. Die einrückenden Amerikaner kannten seinen Namen, als sie die Stadt Ende Februar 1945 besetzten, heißt es in der Mitteilung des Archivs. Luxemburger Fremdarbeiter hatten den Amerikanern den Bitburger Bürger Niederprüm als Gegner der Nazis genannt. Deshalb suchten die US-Soldaten ihn und brachten ihn schließlich mit einem Jeep von der Mosel, wohin er mit seiner Familie geflohen war, zurück in die zerstörte Stadt. Er war in der Nachkriegszeit gleichzeitig ehrenamtlicher Bürgermeister (1946 bis 1949) und Landrat in Bitburg. In rastloser Arbeit trieb er die Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau voran, er kümmerte sich gleichzeitig als Bankdirektor um den Wiederaufbau des damaligen Bitburger Creditvereins, der heutigen Volksbank Bitburg. Josef Niederprüm starb am 6. Juni 1954. Bereits kurz nach seinem frühen Tod beschloss der Stadtrat, die Straße "Am Limbourgshof" in "Josef-Niederprüm-Straße" umzubenennen, die in der Altstadt zu finden ist.

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