Marienhaus-Klinikum auf Expansionskurs

Bitburg · Baustelle Krankenhaus: Das Marienhausklinikum Eifel will weiter in den Standort Bitburg investieren. Das Innenstadt-Krankenhaus plant Investitionen in Höhe von insgesamt rund 37 Millionen Euro, die vor allem in einen neuen OP-Trakt mit vier modernen Operationssälen fließen. 2012 sollen die Bauarbeiten beginnen.

Marienhaus-Klinikum auf Expansionskurs
Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. Das Bitburger Krankenhaus wächst und wächst. In den vergangenen zehn Jahren wurden insgesamt mehr als 20 Millionen Euro in Erweiterungen investiert und der aus den 70er Jahren stammende Altbau mehrfach verändert und durch etliche Anbauten vergrößert. Doch dem Wachstum sind wegen der zentralen Innenstadtlage Grenzen gesetzt. "Dieser Standort ist eine Herausforderung", sagt Patrick Frey, kaumännischer Direktor des Marienhausklinikums Eifel.
Abläufe sollen optimiert werden


Dabei besteht die Herausforderung nicht nur darin, wo die Klinik überhaupt noch Flächen findet, um weiter zu expandieren. Sondern die vielen An- und Umbauten prägen auch den tagtäglichen Betrieb. "Wegen versetzter Bauhöhen der verschiedenen Gebäudeteile brauchen wir etliche Aufzüge für den Liegendtransport", sagt Frey. Hinzu kommt: "Das Krankenhaus ist nicht prozessorientiert gebaut. In unserer langfristigen Bauzielplanung wollen wir das optimieren, Wege verkürzen, eng zusammenarbeitende Bereiche auch räumlich zusammenzubringen", sagt Frey, der die Pläne kürzlich beim Land präsentiert hat. "Die haben das sehr wohlwollend aufgenommen. Nun läuft die abschließende Prüfung", sagt Frey, der damit rechnet, dass das Land Anfang 2012 grünes Licht für das Vorhaben gibt, bei dem in drei Bauabschnitten 37 Millionen Euro investiert werden sollen.
Erster Bauabschnitt, 23 Millionen Euro: Kern ist ein neuer OP-Trakt mit vier Operationssälen. Um Platz zu schaffen, soll dafür der Wirtschaftshof abgerissen werden. Solche vorbereitenden Arbeiten sind bereits für Anfang 2012 geplant. Der Wirtschaftshof wird dann auf eine Fläche am Rand des Innenhofs verlagert, die an die Straße An der Südschule grenzt. Dort soll auch die neue Einfahrt für die Rettungswagen hin, die derzeit noch vor dem Haupteingang ist.
Zweiter Bauabschnitt, 8,5 Millionen Euro: Steht der neue OP-Trakt, soll der alte Trakt für eine neue Endoskopie - der Bereich für Magen- und Darmspiegelungen - umgebaut werden. Zudem ist eine neue Cafeteria in einem Gebäudeteil geplant, das an der Ecke Südschule/Poststraße liegt. Frey: "Damit öffnet sich das Haus stärker Richtung Innenstadt."
Dritter Bauabschnitt, 5,5 Millionen Euro: Der Haupteingang soll umgestaltet werden. Dabei geht es im Wesentlichen darum, die Anbauten vor dem markanten Sandsteinbau zu entfernen. "Das ist ja die einzige natürliche Fassade, die das Haus hat", sagt Frey. Anstelle der Anbauten sind Kurzzeitparkplätze geplant. Auch der Anmeldebereich soll neu gestaltet werden.
Parkhaus: Angedacht ist zudem, dass die Klinik der Stadt das benachbarte Parkhaus Annenhof abkauft, es abreißt und ein größeres baut (der TV berichtete). "Das ist weiterhin ein Thema. Wir stehen in Gesprächen mit der Stadt", sagt Frey. Für ihn hatte aber im ersten Jahr nach der Fusion (siehe Extra) zunächst die Zusammenführung der drei Klinikstandorte Priorität. Frey: "Das war Arbeit. Wir mussten ja etwa die Computersysteme und Abrechnungen vereinheitlichen."Meinung

Schwierige Lage, große Chance
Für Bitburg ist es ein Gewinn, dass das Krankenhaus mitten in der Stadt liegt. Mitarbeiter und Besucher beleben die Innenstadt. Die Klinik kämpft aber an dem zentralen Standort mit Problemen, die es weiter außerhalb nicht gäbe. Nach Abschluss der aktuell geplanten Erweiterung wird es eng. Der Innenhof bietet - solange man noch Wert auf Fenster für Tageslichteinfall legt - kaum noch Spielraum. Eine Perspektive zeichnet sich ab, wenn die Housing frei wird. Dann könnte die Stadt die Südschule dorthin umsiedeln und dem Krankenhaus die Möglichkeit verschaffen, zum Gesundheitszentrum im Stadtherzen zu wachsen. Eine Perspektive, von der Klinik, Patienten, Stadt und Bürger profitieren würden. d.schommer@volksfreund.deExtra

Starker Verbund: Seit Anfang 2011 bildet die Marienhausklinik Bitburg-Neuerburg mit dem Gerolsteiner Krankenhaus den Verbund Marienhausklinikum Eifel. Durch die Fusion ist er mit insgesamt 550 Betten, 1055 Mitarbeitern und jährlich knapp 20 000 Patienten die größte Klinik der Eifel. Bitburg: 261 Betten, 7 Kurzzeitpflege-Plätze, 20 Tagesklinik-Plätze; 630 Mitarbeiter; 12 000 Patienten/Jahr; Gerolstein: 173 Betten, 14 Tagesklinik-Plätze; 305 Mitarbeiter, 6000 Patienten/Jahr; Neuerburg: 48 Betten, 23 Plätze in einer Reha-Pflegeeinrichtung; 120 Mitarbeiter, 1200 Patienten. scho

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