Marktbeginn in zwei Etappen

BITBURG. Öfter mal etwas Neues: Die Ausstellungen beim Beda-Markt wurden gleich zweimal eröffnet. Um 11 Uhr gab es eine Talk-Runde, um 15 Uhr kam Ministerpräsident Kurt Beck zum Messerundgang.

Den Machern des Beda-Markts kann man eine Sache sicher nicht vorwerfen: dass sie einfallslos seien. Und so wurde aufgrund der Terminlage des Ministerpräsidenten Kurt Beck der Beda-Markt in Bitburg eben in zwei Etappen eröffnet. Vormittags trafen sich zahlreiche Ehrengäste im Zelt der Autohändler, um das Marktgeschehen zu eröffnen. Moderiert von Alexander Houben, Chef vom Dienst des TV, stimmten Landrat Roger Graef, Kreissparkassen-Vorstand Norbert Laufs, Gewerbevereinschef Edgar Bujara sowie Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit auf die Leistungsschau ein. Trotz der kühlen Temperatur im Zelt waren sich die Herren auf dem Podium einig, dass mit dem verspäteten Frühling die Konjunktur im Kreis stärker anspringe. Den von Laufs gespielten Ball, dass viel Liquidität bei den Kunden vorhanden sei, nahm Bujara dankend auf. "Meine Kollegen und ich stehen jederzeit bereit, damit die Kunden ihr Guthaben in neue Fahrzeuge anlegen können", sagte Bujara. Für die Stadt sei der Beda-Markt so etwas wie der Start ins neue Jahr, sagte Streit. Er war zuversichtlich, dass wieder rund 60 000 Menschen an den drei Ausstellungstagen in die Stadt strömten. Dass so viel Handel und Wandel auch Landrat Roger Graef gefiel, verstand sich von selbst. Er gab die Losung aus, dass man in der Region an die Arbeitsplätze in der Region denken müsse. Diesen Gedanken sah er durch die Leistungsschau verwirklicht. Im zweiten Teil der Beda-Markt-Eröffnung stimmte Andreas Theis, Vorstand der Volksbank Bitburg, auch kritische Töne an. Er bat den zum Messerundgang erschienenen Ministerpräsidenten Kurt Beck eindringlich, auf den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) einzuwirken. "Es kann nicht sein, dass der LBB trotz einer anders lautenden Abmachung mit den Kammern den Bau von 79 Wohneinheiten auf der Air-Base Spangdahlem nur an einige Generalunternehmer vergeben will." Damit würden mittelständische Betriebe ausgeschlossen. In seiner Ansprache äußerte Beck Verständnis für das Anliegen, dem Mittelstand Aufträge zukommen zu lassen. "Dort, wo das Land Rheinland-Pfalz Auftraggeber ist, wird ausschließlich in Losen ausgeschrieben", sagte Beck. In Spangdahlem sei das Land nicht Auftraggeber, sondern nur im Auftrag ausführend. Er versprach, sich bei den Amerikanern dafür einzusetzen, dass es zu "Aufträgen in einer gewissen Breite kommt." Der Ausflug in die ernste Politik tat dem anschließenden Rundgang durchs Handwerkerzelt keinen Abbruch. Und als der Ministerpräsident - von einem ganzen Pulk begleitet - sich an den mehr als 100 Ständen vorbeischob, war es in den Gängen ähnlich eng wie an einem Beda-Markt-Sonntag.

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