Marode L24 zwischen Sankt Thomas und Kyllburg wird mit speziellem Zementierungsverfahren saniert

Kyllburg/Sankt Thomas. · Seit Monaten ist die L24 zwischen Kyllburg und Sankt Thomas einseitig gesperrt. Grund dafür ist, dass die Straße im Hang des Kylltals teilweise abgerutscht ist. Der LBM Gerolstein lässt die Straße nun für dreieinhalb Monate komplett sperren und sanieren, was in der Hanglage ein kompliziertes Unterfangen ist. Eine Umleitung wird eingerichtet.

Marode L24 zwischen Sankt Thomas und Kyllburg wird mit speziellem Zementierungsverfahren saniert
Foto: Christian Moeris

Im Asphalt der L24 klaffen stellenweise bis zu zehn Zentimeter breite Risse. Die Fahrbahn zwischen Kyllburg und Sankt Thomas in der Verbandsgemeinde Bitburger Land ist an einigen Punkten talseitig schon bis zu 15 Zentimeter tiefer als auf der Bergseite. Kein Zweifel: Bei der Landesstraße besteht Handlungsbedarf. Deshalb hat der Landesbetrieb für Mobilität (LBM) Gerolstein die Spur in Richtung Kyllburg an mehreren Stellen vor Monaten für den Verkehr gesperrt. "Weil zu befürchten ist, dass die talseitigen Massen ganz abrutschen", erklärt Oliver Arimond, Projektingenieur des LBM. Seitdem regelt eine Ampel den Verkehr auf der fünf Kilometer langen Strecke, was Autofahrer auf eine Geduldsprobe stellt. Doch Besserung ist in Sicht: Denn der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein hat angekündigt, die Piste nun zu reparieren, bevor Teile der Straße ganz den Kyllhang hinabrutschen. "Bei den Regengüssen und Wassermassen der vergangenen Tage ist das eine drohende Gefahr", sagt Arimond. Deshalb geht es am Dienstag, 14. Juni, los.

Umleitung: Für die Autofahrer der fünf Kilometer langen Strecke bedeutet das auf den ersten Blick nichts Gutes: Denn während der Bauarbeiten müssen sie sich mit einer mehr als 20 Kilometer langen Umleitungsstrecke anfreunden (siehe Grafik). Bis Ende September, also für dreieinhalb Monate, wird der Verkehr über Malbergweich, Balesfeld und Densborn umgeleitet. Das sind die Landesstraßen 32, 33 und 34 und zwischen Densborn und Sankt Thomas wieder die L24 - Gute Fahrt!

Bauarbeiten: Was ist zu tun? Da die Straße im Kyllhang teils nach unten abzurutschen droht, muss der Unterbau an einigen Punkten der fünf Kilometer langen Strecke massiv verstärkt werden. Besonders hart betroffen sind drei Abschnitte auf einer Streckenlänge von 400 Metern. "Da müssen wir alle vier Meter eine vier Meter lange Grube graben, die zwei Meter breit und bis zum Teil sieben Meter tief ausgebaggert wird", erklärt Arimond. Dann werde in die Löcher eine Zementsuspension, das ist mit Wasser verflüssigter Zement, gepumpt und Baggerschaufel für Baggerschaufel mit dem zuvor ausgehobenen Erdreich vermischt bis die Grube wieder voll sei. "Auf einen Kubikmeter Erdreich kommen 180 Kilo Zement."

Die so befestigten Teilstücke werden auf der Oberfläche mit einem zwei Meter tiefen Zementband miteinander verbunden, was die Streckenabschnitte komplett stabilisiere. Zum Schluss wird frisch asphaltiert. Doch nur dort, wo gearbeitet wurde, und nicht die komplette L24 zwischen Kyllburg und Sankt Thomas. Mit den Arbeiten wurde ein Spezial-Tiefbau-Unternehmen beauftragt. Bevor die Arbeiten am Erdreich beginnen können, brauche das Unternehmen eine Vorlaufzeit von zwei Wochen, sagt Arimond, in der die bis zu einen Kilometer langen Rohrleitungen verlegt sowie Silos für die Zementsuspension aufgebaut werden.

Kosten: "Wir kalkulieren mit einer Million Euro", sagt Arimond, für die das Land als Baulastträger aufkommen muss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort