Mehr als 700 Menschen gehen für Erhalt der Neuerburger Klinik auf die Straße

Neuerburg · Alle sind sie gekommen: Eltern mit ihren Babys, Schüler des Schulzentrums, Senioren: Die Bürger in und um Neuerburg gehen für ihr Krankenhaus auf die Straße. Das soll Ende Juni schließen - so will es der Träger Marienhauskliniken. Doch dagegen machen Betroffene und Bürger nun mobil.

Mehr als 700 Menschen gehen für Erhalt der Neuerburger Klinik auf die Straße
Foto: Mandy Radics

Eine Demo an einem Dienstag um 13 Uhr anzusetzen, scheint keine wirklich gute Idee zu sein. Doch die Menschen im Neuerburger Land gehen trotzdem auf die Straße. Hier geht es schließlich um den Erhalt ihres Krankenhauses vor Ort. Und das sei, wie viele Menschen betonen, ein Herzstück in der Region und unverzichtbar, geht es doch um die medizinische Versorgung in der Region.

Mehr als 700 Demonstranten blockieren mit Plakaten und riesigen Bannern schon vor dem Start um 13 Uhr die Bitburger Straße, die gerade auf Höhe der Klinik ein Nadelöhr ist. Da müssen Autos und Schulbusse eben während der Kundgebung warten.

Und die zieht sich rund eine Stunde hin und wird von lautstarken Buh-Rufen für den Krankenhausträger, die Marienhauskliniken, und von tosendem Applaus für die Fürsprecher des Krankenhauses begleitet.

Die Emotionen bei den Demonstranten kochen hoch. Von Schimpfwörtern bis hin zu schweren Vorwürfen gegen die Klinikleitung ist alles dabei.

Stadtbürgermeisterin Anna Kling bittet die Zuhörer trotzdem anzuerkennen, dass der Träger sich den Massen stellt. Das könne man von der Politik nicht sagen. "Landrat Joachim Streit und Ministerpräsidentin Malu Dreyer haben leider abgesagt", sagt Marita Schneider, eine der Initiatorinnen der Demo. Stadtbürgermeisterin Kling sagt: "Es ist sehr bewegend, Sie alle hier zu sehen."

Der elfjährige Paul Mayer aus Neuerburg hat sich für die Demo sein eigenes Schild gemalt. Er sagt: "Ich will das Krankenhaus behalten, falls mir mal was passiert. Ich finde es blöd, dass das Krankenhaus schließen soll."

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