Mehr als ein Freund

Auw an der Kyll/Luxemburg · Professor Andreas Heinz ist Ehrendomherr des Erzbistums Luxemburg. Dies ist eine Premiere in den Beziehungen zwischen den Bistümern Trier und Luxemburg.

Auw an der Kyll/Luxemburg Professor Dr. Andreas Heinz (76) aus Auw an der Kyll ist als erster Priester aus dem Bistum Trier in Luxemburg zum Ehrendomherrn des Erzbistums Luxemburg ernannt worden. Er ist einer von zwei neuen Domherren.
Gleich zu Beginn des feierlichen Gottesdienstes zum Fest der Weihe der Stadt und des Landes an die Trösterin der Betrübten stellte Erzbischof Jean Claude Hollerich die beiden neuen Domherren vor: Zum einen den Luxemburger Professor Jean Ehret, er ist Direktor der "Luxemburg School of Religion & Society", dem ehemaligen Großen Seminar, und ein ehemaliger Schüler des zweiten neuen Ehrendomherren, Professor Andreas Heinz, der aus dem Bistum Trier, genauer aus dem Bitburger Land stammt. Erzbischof Hollerich unterstrich die guten Beziehungen, die der sympathische Geistliche aus der Eifel seit jeher zu Luxemburg unterhalten habe. Er sei "mehr als ein Freund des Luxemburger Landes" und seiner Kirche. Um die Erforschung seiner liturgischen Traditionen und um die Wallfahrt zum Heiligen Willibrord in Echternach und zur Trösterin der Betrübten in Luxemburg habe sich Professor Heinz unschätzbare Verdienste erworben.
Vor allem jedoch habe die Tatsache, dass Andreas Heinz aus der Eifel stamme, aus jenem Gebiet, das bis 1814 noch zum ehemaligen Herzogtum Luxemburg gehörte, und ebenso wie die Luxemburger seine Heimatsprache und Traditionen sehr hoch schätze, den neuen Luxemburger Ehrendomherrn sehr sympathisch gemacht.
Im Anschluss an die Vorstellung der beiden neuen Domherren wurden ihnen von Erzbischof Hollerich die Mozzetta, der bis zu den Ellenbogen reichende, über dem Chorhemd getragene Schulterkragen für höhere Geistliche der katholischen Kirche, umgehängt und die Ernennungsurkunde ausgehändigt.
Nur zwei Nicht-Luxemburger waren vor Andreas Heinz mit dem Titel Ehrendomherr ausgezeichnet worden: Der Wallfahrtsrektor in Kevelaer und jetzige Weihbischof von Münster, Rolf Lohmann, ist seit 2012 Ehrendomherr an der Heimstätte der Trösterin der Betrübten. Er ist regelmäßiger Gast bei der Muttergottesoktav und bei der Echternacher Springprozession. Neben ihm ist noch Abbé Jean-Marie Jadot, emeritierter Pfarrdechant von Arlon/Arel in Belgien seit 2014 Ehrendomherr der Luxemburger Kathedrale. Abbé Jadot war es zu verdanken, dass 2003 das "Vater Unser" auf Luxemburgisch in die Pater Noster Kirche in Jerusalem aufgenommen wurde.
Andreas Heinz wurde 1941 in Auw an der Kyll geboren und am 10. Oktober 1968 in Rom zum Priester geweiht. Nach der Kaplanszeit war Heinz ab 1971 Mitarbeiter des Liturgischen Instituts und als Seelsorger in Bitburg-Erdorf tätig.
Im Oktober 1973 wurde er Assistent für Liturgiewissenschaften an der Theologischen Fakultät in Trier, im Dezember 1975 promovierte er zum Doktor der Theologie. Am 1. April 1981 wurde Heinz ordentlicher Professor für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Trier.
1999 wurde Heinz das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Im Mai 2014 wurde er von Papst Franziskus zum "Kaplan seiner Heiligkeit" (Monsignore) ernannt.

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