Mehr als ein Ritual

Alljährlich wird mit einem Ritual an von Nationalsozialisten umgebrachte oder vertriebene jüdische Bürger Bitburgs erinnert. Ob dies reicht, die Erinnerung an die einst in der Stadt lebenden Menschen wach zu halten, ist angesichts zeitlich immer größer werdender Distanz fraglich.

Dass Juden in Bitburg Teil der städtischen Gemeinschaft waren, ist nahezu unbekannt. Dem entgegenwirken könnten so genannte Stolpersteine. In Trier gibt es - wenn auch nach langem Hin und Her - die in Bürgersteige eingelassenen Gedenktafeln aus Messing. Sie erinnern an deportierte Menschen, die aufgrund ihrer Religion oder ihrer Gesinnung zu Opfern wurden. Auf den Wegen der sich ihrer Geschichte rühmenden Stadt Bitburg würden sich solche Steine ebenfalls gut machen. Auf Schritt und Tritt würde erlebbar, dass der Wahnsinn der Nazis nicht nur in Filmen existiert, sondern auch in Bitburg seine menschenverachtende Fratze zeigte. Die Steine würden zeigen, dass die Erinnerung an die Juden mehr ist als ein sinnentleertes Ritual. h.jansen@volksfreund.de

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