"In vielen Bereichen wie beispielsweise im Sport oder bei kulturellen Aktivitäten machen Kinder und Jugendliche mit, schätzen und nutzen die vorhandenen Angebote", sagt sie. Doch auch da gebe es Wünsche. Die Ergebnisse des Projekts werden Ende des Jahres im Jugendhilfeausschuss vorgestellt.
Beim Forum präsentierten die Jugendlichen ihre Ideen für Treffpunkte, Austauschplattformen und soziales Engagement. Es wurde deutlich, dass fehlende Freizeitangebote, Mobilität und Öffentlichkeitsarbeit den Jugendlichen auf den Nägeln brennen. So präsentierten auch Schüler der berufsbildenden Schule aus Bitburg ihre Arbeitsergebnisse aus einem Klassenprojekt. Ein wichtiger Punkt kristallisierte sich deutlich als Problem und Aufgabe zugleich heraus: die Frage der Mobilität. Busverbindungen werden im ländlichen Raum immer mehr eingestellt. Angebote für Jugendliche werden oft in den städtischen Bereich verlegt. "Wie aber kann gewährleistet werden, dass Jugendliche unter 18 Jahren diese Angebote wahrnehmen können, ohne dass ein elterlicher Fahrdienst genutzt werden kann?", war eine der Fragen, die die Jugendlichen an diesem Nachmittag stellten.
Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses versprachen, die Jugendlichen in weitere Planungen einzubeziehen. "Bleibt zu hoffen, so das Fazit unserer Schüler, dass die vielen Anregungen auch in die Tat umgesetzt werden und nicht wieder als Papiertiger in irgendeiner Schublade landen", sagt Birgit Derber, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit an der Theobald-Simon-Schule.



Meinung

Harte Nuss für den Ausschuss
Das ist ja erstmal sehr lobenswert, dass der Eifelkreis Bitburg-Prüm sich für seine jungen Bürger interessiert. Schade ist wiederum, dass sich an der Umfrage nur wenig mehr als die Hälfte der Ortsbürgermeister beteiligt hat. Interessant wird es Ende des Jahres werden, wenn die Ergebnisse im Jugendhilfeausschuss vorgestellt werden. Denn das, was die Jugendlichen am dringendsten fordern, nämlich bessere Busverbindungen, vor allem in kleinen Dörfern, ist eine harte Nuss, die es zu knacken gilt. Da die Zahl der Schüler immer weiter zurückgeht, sinken auch die Einnahmen der Busunternehmen. Um dieses Minus auszugleichen, werden jährlich die Fahrpreise erhöht. Für die Kommunen wird der Schülertransport immer teurer. Dass der Eifelkreis das Busangebot in dieser Situation noch ausweitet, ist utopisch. Es wird also spannend, was man den Jugendlichen stattdessen in Aussicht stellen wird. s.glandien@volksfreund.deExtra

Michael Wagner, 17, Karlshausen, Schülersprecher der Theobald-Simon-Schule: "Das Jugendforum war eine gute Möglichkeit, uns als Jugendlichen Gehör zu verschaffen. Ich wünsche mir für die Jugend im Eifelkreis, dass die Anregungen, die zur Sprache kamen, von den Verantwortlichen auch umgesetzt werden. Wichtig sind vor allem Freizeitangebote für Jugendliche in allen Verbandsgemeinden. Darüber hinaus müssen auch die Busverbindungen dringend verbessert werden." Marie Olbricht, 16, Bitburg, Schülerin der Berufsfachschule 2 Wirtschaft: "Ich fand beim Jugendforum interessant zu sehen, dass viele Jugendliche ähnliche Wünsche und Anregungen hatten. Ich wünsche mir vor allem bessere Busverbindungen in unserem Kreis, im Besonderen in den kleineren Dörfern." Marc Baldus, Schüler der Berufsfachschule 2 Wirtschaft: "Ich wünsche mir einen Skatepark für Bitburg, weil viele Jugendliche in der Stadt und in der Umgebung diesen Sport betreiben, und ich hoffe, dass durch das Jugendforum Bewegung in die Sache kommen wird." (sn)/Fotos: privatExtra

Professor Waldemar Vogelgesang von der Universität Trier präsentierte beim Forum seine repräsentative Umfrage zum Thema "Jugend in der Region" bezogen auf den Eifelkreis Bitburg-Prüm: So haben gesellige Aktivitäten nach wie vor die höchste Priorität im Freizeitverhalten. Das regelmäßige Treffen mit Freunden hat eine große Bedeutung. Auch wenn Party-, Kneipen- und Disco-Besuche deutlich rückläufig sind. Im Vergleich zur Situation im Jahr 2000 haben Vereine und ehrenamtliche Einrichtungen an Zuspruch gewonnen, wobei kirchlich-religiöse Gruppen und Sportvereine den größten Mitgliederzuwachs verzeichnen. Gerd Wanken vom Haus der Jugend Bitburg beobachtet, dass durch die Ganztagsschulen die Besucher im Jugendhaus immer jünger werden. "Damit verlagert sich unser Angebot auch immer mehr in den Kinderbereich und auf die Altersgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen." "Junge Menschen brauchen vermehrt jugendpädagogische Freiräume und Treffpunkte, in denen sie freiwillig und selbstbestimmt ihre Interessen und Neigungen verwirklichen können", sagt Vogelgesang. Befragt wurden 794 junge Menschen aus dem Eifelkreis im Alter von 14 bis 25 Jahren. 425 davon waren zwischen 14 und 18 Jahre alt. sn