Mehr Geld verdienen mit erneuerbaren Energien

Bitburg/Daun · Bisher erhalten Betreiber von Biogasanlagen, ebenso wie Erzeuger von Wind- oder Sonnenenergie, vom Staat garantierte Abnahmepreise. Doch irgendwann läuft das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus. 50 Betreiber sind ins Hotel Eifelbräu gekommen, um sich über die Möglichkeiten einer Direktvermarktung zu informieren.

Bitburg/Daun. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau hat geladen. 50 Erzeuger von erneuerbaren Energien, hauptsächlich Biogasanlagenbetreiber, sind gekommen. "Wir haben 150 Milchkühe, da hat die Anlage gut in unser Konzept gepasst", sagt Eberhard Gillen aus Winterspelt. Seit einem Jahr betreibt er eine 400-Kilowatt-Anlage. "Die Gesetzgebung ändert sich ja ständig, da will ich mich informieren", sagt er.
"Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gibt es bereits mehr als zehn Jahre. Alle haben 20-Jahresverträge abgeschlossen", sagt Michael Horper, Kreisvorsitzender des Bauern- und Winzerverbands. "Irgendwann läuft das Gesetz aus. Deshalb informieren wir über die Chancen und Risiken einer Direktvermarktung."
Bereits jetzt macht der Staat den Weg in die Direktvermarktung frei. Die GeLa Energie GmbH aus Lünne in Niedersachsen ist eines der Unternehmen, die sich auf die Vermarktung erneuerbarer Energien spezialisiert haben. Der Bauern- und Winzerverband, Veranstalter der Tagung, hat Christian Rohde von der GeLa eingeladen, um die Betreiber zu informieren und Fragen zu beantworten.

Für wen ist die Direktvermarktung interessant?
Betreiber, die einen Vergütungsanspruch nach EEG 2012 haben, können in die Direktvermarktung wechseln. Sie verlieren dadurch weder ihren EEG-Status noch den 20-jährigen Vergütungsanspruch ihrer Anlage.

Was ist Direktvermarktung?
Bisher bekommt der Betreiber einer Biogasanlage eine festgelegte Einspeisevergütung vom Staat. Wechselt er in die Direktvermarktung, arbeitet er mit einem Unternehmen wie der GeLa zusammen, die Strom von angegliederten Betreibern verkauft. So könne beispielsweise über die sogenannte Regelenergie ein Mehrerlös erzielt werden, der zu rund 60 Prozent an den Betreiber gehe. Laut Rohde kann der Mehrerlös bei einer 500-Kilowatt-Anlage rund 7000 Euro pro Jahr betragen.

Was ändert sich für den Betreiber?
Die Vergütung kommt dann von zwei Geldgebern und besteht aus drei Teilen: Dem Stromreferenzwert an der Börse. Der vom Staat festgelegten und gezahlten Marktprämie, die als Ausgleich zwischen der individuellen EEG-Vergütung und dem Börsenpreis des Stroms gezahlt wird. Und dem Mehrerlös. So kann der Betreiber die Direktvermarktung testen und risikofreie Erfahrungen außerhalb der EEG-Sicherheit sammeln.

Was passiert nach Ablauf des EEG?
Dann müssen die Betreiber ohne die staatliche Unterstützung auskommen. Denn die bis dahin in der Direktvermarktung gezahlte Marktprämie fällt weg. "Vielleicht sind die Strompreise dann auf dem Niveau der bisher gezahlten Prämie, vielleicht auch besser", sagt Manfred Antony aus Bauler. Obwohl er seit vier Jahren Betreiber einer 130-Kilowatt-Photovoltaikanlage ist, fühlt er sich durch die Tagung gut informiert. Nicht nur Biogas-, auch Erzeuger von Wind- und Sonnenenergie können in die Direktvermarktung gehen.

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