Mehr Lebensqualität durch Bürgerarbeit

Der Bund hat das von der Arbeitsgemeinschaft der Agentur für Arbeit Trier und des Eifelkreises Bitburg-Prüm (Arge) eingereichte Konzept zur Erprobung der "Bürgerarbeit" ausgewählt. Es handelt sich um ein Modellprojekt zur Reintegration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt.

Bitburg. (scd) Begonnen hat alles mit einer Ausschreibung des Ministeriums für Arbeit und Soziales, die sich an strukturschwache Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit richtete.

Das vorgelegte Konzept der Arge Trier/Eifelkreis Bitburg-Prüm setzte sich beim Bund durch und wurde zum Modellprojekt erhoben. "Die Erfolgsaussichten waren wegen der niedrigen Arbeitslosenzahl im gesamten Bezirk gering. Da aber nur wenig Zeit für die Bewerbung war und sicherlich nicht allzu viele Projekte eingereicht würden, schienen die Chancen für uns nicht schlecht", erläutert Carl Diederich, Geschäftsführer der Arge Trier/Eifelkreis Bitburg-Prüm.

"Außerdem ist die finanzielle Förderung des Bundes für die Bürgerarbeitsplätze ein wichtiger Beitrag, gerade wenn man an die geplanten Einsparungen bei der Eingliederung in Arbeit im Bundeshaushalt 2011 denkt", sagt Diederich.

Bürgerarbeit betrifft jene Menschen, die Arbeitslosengeld II erhalten, und lässt sich, was die Tätigkeit angeht, mit einem "Ein-Euro-Job" vergleichen. Das heißt, es wird eine befristete Tätigkeit ausgeführt, die im allgemeinen Interesse liegt und die das Kriterium der Zusätzlichkeit erfüllt. Wünschenswert seien Jobs in Altenpflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern. Aber auch Tätigkeiten wie das Kochen und die Ausgabe von Essen bei Mittagstischen für Bedürftige oder Serviceangebote im öffentlichen Personennahverkehr seien denkbar.

Bei der Entlohnung geht die Bürgerarbeit im Vergleich zum "Ein-Euro-Job" jedoch andere Wege: Die Arbeitsplätze sind nämlich sozialversicherungspflichtig und werden tariflich entlohnt.

Basis des Konzepts bilden zwei Säulen: Zum einen wird in einer ersten Phase wie bisher versucht, einen möglichst hohen Anteil der Arbeitslosen durch intensive Beratung, Vermittlungsaktivitäten und gezielte Förderung in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Kommt es trotz der Bemühungen der ersten Phase nicht zum Eintritt in den ursprünglichen ersten Arbeitsmarkt, folgt die zweite Stufe: die Vermittlung in Bürgerarbeitsplätze.

Ziel des Konzepts der Bürgerarbeit ist es, die Langzeitarbeitslosigkeit zu senken. "Die Menschen bekommen durch das Konzept das Gefühl: ‚Ich werde noch mal gebraucht' und erhalten wieder eine Struktur in ihrem Leben", sagt Diederich. Die Chance, eine feste Anstellung zu bekommen, vielleicht sogar im ersten Arbeitsmarkt, sei dabei durchaus realistisch, betont der Geschäftsführer.

Wichtigste Anlaufstelle bei der Planung der Stellen seien die Verbandsgemeinden. Die Auswahl der potenziellen Arbeitnehmer treffen Arbeitsvermittler, die ihren Kundenstamm durchforsten sollen. "25 Stellen sind in der Region geplant, deren praktische Umsetzung im Frühjahr 2011 erfolgen soll", sagt Diederich.

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