Mehr Licht!

NIEDERÜTTFELD. (fpl) Nur die Kerzen leuchteten ihnen: Zur Gräbersegnung in Niederüttfeld tappten die Gläubigen weitgehend im Dunkeln.

In den meisten Eifeldörfern treffen sich die Angehörigen an Allerheiligen bei Tageslicht auf den Friedhöfen. Anders in Niederüttfeld, wie TV-Leserin Hildegard Weiland Anfang der Woche mitteilte. Dort nämlich herrschte zur Gräbersegnung am 1. November die totale Finsternis. Für 17 Uhr habe Pastor Reinhold Willems die Messe in der Kapelle Niederüttfeld angesetzt. Da sei jedem klar gewesen, dass es anschließend bereits stockfinster sein würde. "Und so", sagt Hildegard Weiland, "tappten wir dann also gegen 18 Uhr, so gut es ging, in Formation von der Kapelle zum Friedhof. Straßenbeleuchtung gab es auch keine. Eine Taschenlampe wäre hilfreich gewesen." Ein frommer Wunsch, aber er blieb unerfüllt. Den Friedhof habe man dann aber trotzdem "dank Gottes Hilfe" unfallfrei erreicht. Auch dort: Finsternis. Nur die Grablampen leuchteten den Frommen. So mancher, vermutet Hildegard Weiland, habe sich wohl gefragt, ob er auch wirklich am richtigen Grab stehe. Pastor Reinhold Willems ist der Unmut nicht entgangen: "Das ist mir bekannt", sagt er im Gespräch mit dem TV. Fürs kommende Jahr hat er den Niederüttfelder Schäflein deshalb bereits einen Tageslicht-Termin für die Segnung versprochen. Aber er weist auch darauf hin, dass er - wie viele Kollegen in der Eifel - eine ganze Reihe von Gemeinden und Friedhöfen zu betreuen habe: "Da kann man nicht überall schon um zehn oder elf Uhr sein." Andere wiederum fanden die späte Stunde gar nicht so schlimm: Die Atmosphäre sei viel besinnlicher gewesen. "Ich habe das alles nicht so tragisch gesehen", sagt eine Bürgerin. "Wer nicht mitgehen wollte, konnte ja zu Hause bleiben. Aber das Schöne ist: So viele Leute waren hier an dem Tag noch nie. Alles mault, aber dann kommen sie doch."

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