Mehr Platz für Spaß und Spiel

Lützkampen · Statt wie bisher 50 soll der Kindergarten St. Martin in Lützkampen bald 65 Kinder zwischen einem und sechs Jahren aufnehmen können. Die Pläne für die 450 000 Euro teure Erweiterung hat der Gemeinderat jetzt beschlossen.

 Bald wird es hier sogar noch schöner: die Kita Lützkampen. Foto: Kindergarten

Bald wird es hier sogar noch schöner: die Kita Lützkampen. Foto: Kindergarten

Lützkampen. Ausgebucht bis zum letzten Stühlchen: Von den 50 Plätzen, die der Kindergarten in Lützkampen bietet, sind aktuell alle belegt. "Der Platzbedarf für die Zweijährigen ist enorm", sagt Ortsbürgermeister Patrick Bormann. Derzeit bietet die Kita für diese sechs Plätze, "aber die sind jetzt schon bis Ende des Jahres ausgebucht".
Einjährige Kinder darf die Kita im Moment noch gar nicht aufnehmen, weil die Voraussetzungen nicht vorhanden sind. "Die Erweiterung ist dringend notwendig", sagt Kita-Leiterin Paula Bonefas. Sonst könne man den Bedarf nicht mehr erfüllen. Außerdem haben ab dem 1. August auch die Eltern einjähriger Kinder einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.
Der Gemeinderat hat deshalb nun die Erweiterung beschlossen. Für 450 000 Euro soll ein rechteckiges Gebäude mit Pultdach an die Kita angebaut werden. Das alte Gebäude besteht aus mehreren Waben. Das sei aber sehr ungünstig, sagt Bormann, weil nahezu alle Möbel maßgefertigt werden mussten, damit sie passen. Derzeit wird noch überlegt, auf dem neuen Dach eine Solaranlage anzubringen, die die Kita sowie die Grundschule versorgen könnte.
Durch den Anbau soll Platz für eine zusätzliche Gruppe geschaffen werden. Außerdem werden Ruhe- und Wickelraum eingerichtet. Auch für das Personal ist mehr Platz vorgesehen. Darüber hinaus investiert die Gemeinde in den Brandschutz. Nach dem Umbau sollen 65 Plätze für Kinder zwischen einem und sechs Jahren angeboten werden können. "14 davon sollen für Ein- und Zweijährige sein", sagt Bormann. "Die werden wir flexibel nach Bedarf aufteilen." An den Baukosten beteiligt sich der Kreis mit 68 600 Euro. Beim Land sind 91 000 Euro beantragt, vom Bund sollen weitere 20 700 Euro kommen. Lützkampen profitiert dabei schon von dem zusätzlichen Geld, dass der Bund im Fiskalpakt für den Kita-Ausbau bereitgestellt hat. "Da haben wir sofort reagiert und Lützkampen angemeldet", sagt Susanne Roß, Abteilungsleiterin bei der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld.
Trotzdem müssen die im Kita-Zweckverband zusammengeschlossenen Gemeinden nun 270 000 Euro stemmen. Insgesamt ist die Finanzausstattung seitens Kreis, Land und Bund eher dürftig, sagt Bormann. "Die Hauptinvestition bleibt bei den Gemeinden, denen ohnehin kaum Luft zum Atmen bleibt." Im Zweckverband sind neben Lützkampen auch Eschfeld, Großkampenberg, Harspelt, Herzfeld, Kesfeld, Leidenborn, Reiff, Roscheid, Sengerich und Sevenig an der Our vertreten. Deren Anteil richtet sich je zur Hälfte nach Einwohnerzahl und nach den Kindern, die tatsächlich im Kindergarten sind.
Man finanziere die Investition über 25 Jahre, so dass jährlich rund 11 000 Euro zu leisten sind, sagt Bormann. Davon trägt Lützkampen mit 3500 Euro den größten Anteil, für Harspelt sind es beispielsweise 750 Euro pro Jahr. Doch auch die laufenden Kosten werden steigen. "Das ist schon eine große Summe, die da investiert werden muss", sagt Klaus Dingels, Ortsbürgermeister von Herzfeld. "Von daher haben wir darauf gedrängt, dass es möglichst günstig werden soll."
Nun soll die Ausschreibung vorbereitet werden, so dass möglichst im Spätsommer mit dem Bau begonnen werden kann, sagt Bormann. Spätestens im Frühjahr soll das Projekt fertig sein.

Extra

Die Natur entdecken: Dank der Flurbereinigung haben Kindergarten und Grundschule bald mehr Platz zum Spielen und Entdecken. Auf einer Wiese in der Nachbarschaft soll ein naturnaher Spielplatz mit Garten angelegt werden, der von beiden Einrichtungen genutzt werden kann. Darüber hinaus bekommen die Kinder ihren eigenen Wald. Das Kulturamt hat ein rund 100 Quadratmeter großes Stück an der Irsen gekauft, das beispielsweise für den Sachkunde-Unterricht oder den Waldtag des Kindergartens genutzt werden soll. Die genaue Konzeption soll nun in Gesprächen entwickelt werden. ch

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