Mehr Respekt für "Blaumann-Berufe"

BITBURG-PRÜM. Um die intensive Förderung von Schülern der Haupt- und Regionalen Schulen im Eifelkreis Bitburg-Prüm geht es heute Nachmittag im Kreistag. Auf Antrag der CDU-Fraktion war das Thema "Lernpartnerschaften" bereits im Dezember 2006 beraten worden.

 Stimmt der Kreistag Bitburg-Prüm heute zu und spielt das Land mit, dann können junge Menschen im Eifelkreis schon bald vom Projekt "Lernpartnerschaften" profitieren.Foto: dpa

Stimmt der Kreistag Bitburg-Prüm heute zu und spielt das Land mit, dann können junge Menschen im Eifelkreis schon bald vom Projekt "Lernpartnerschaften" profitieren.Foto: dpa

"Das Konzept liegt auf dem Tisch, die Kreisverwaltung hat mit Schulen, Unternehmern und dem Arbeitskreis Schule/Wirtschaft gesprochen." Patrick Schnieder ist optimistisch. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Kreistag Bitburg-Prüm, sieht, dass die heute zu beschließende Konzeption zur Berufsorientierung von Hauptschülern in die Richtung geht, "die wir uns vorgestellt haben". Es gehe schlicht darum, die Ausbildungsfähigkeit der jungen Leute früh zu stärken und Motivationsschübe herbeizuführen; nicht nur für die Schüler selbst, sondern auch als Planungssicherheit für die Unternehmen. Das neue Konzept ist in vier Module aufgeteilt: Berufsorientierung in der achten Klassenstufe, erstes Halbjahr, durch das Berufsbildungszentrum (bebiz) in Bitburg und Prüm. Betriebliche Berufsorientierung im zweiten Halbjahr der achten Klasse durch konsequente Berufspraktika. Projektmoderation/Koordinierungsstelle. Die Kosten für das Projekt sind mit 250 000 Euro angesetzt. Die Hälfte davon soll vom Land getragen werden. Laut Patrick Schnieder könnten die Praktika in der zweiten Hälfte der Klasse acht jeweils an einem Tag in der Woche sein. Für die praktische Heranführung an den jeweiligen Beruf sei dies ebenso nützlich wie für den jeweiligen Unternehmer. "Der sieht dann sehr schnell, ob der zum Betrieb passt oder nicht." Start des Projekts Lernpartnerschaften, das in der neunten Klasse zudem ein Bewerbertraining einschließen könnte, soll bereits im Schuljahr 2007/2008 sein. Nach den Worten des CDU-Kreisvorsitzenden Michael Billen ist es das Ziel, "den Jugendlichen im Eifelkreis schnellstmöglich zu helfen, einen für sie geeigneten Beruf zu finden". Damit sollen zudem unnötige Warteschleifen wie das Berufsgrundschuljahr verhindert werden. Billen: "Unsere Jugendlichen sollen nicht durch diese Mühle gehen." Billen bricht gleichzeitig eine Lanze für die Qualität der Hauptschulen im Eifelkreis Bitburg-Prüm: "Unsere Hauptschulen sind nicht schlecht. Sie sind sogar gut." Deshalb müsse der allgemeine Ruf dieser Schulform endlich wieder aufpoliert werden, schließlich könnten die Eltern ihre Kinder mit gutem Gewissen zur Hauptschule schicken. Billen: "Außerdem müssen wir den Blaumann-Berufen endlich wieder den Wert geben, der ihnen zusteht." Die Kreistags-Sitzung beginnt heute, 14.30 Uhr, im Sitzungssaal, Trierer Straße.

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