Mehr Schilder für mehr Sicherheit

Bitburg · Sieben Menschen haben im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen im Altkreis Bitburg ihr Leben verloren, 96 Menschen wurden schwer verletzt. Aufgabe der Unfallkommission ist es, die Straßen sicherer zu machen. Dafür wird regelmäßig analysiert, welche Strecken besonders gefährlich sind und was dagegen getan werden kann.

 B 51, vor der Abfahrt zum Flugplatz: Hier hat es in zwei Jahren sieben Mal gekracht, weil Fahrer das Ende der Überholspur zu spät bemerkt hatten. TV-Foto: Sarah-Lena Gombert

B 51, vor der Abfahrt zum Flugplatz: Hier hat es in zwei Jahren sieben Mal gekracht, weil Fahrer das Ende der Überholspur zu spät bemerkt hatten. TV-Foto: Sarah-Lena Gombert

Bitburg. Von Warnschildern über Tempolimits bis zu Verbesserungen der Fahrbahn: Die Unfallkommission (siehe Extra) lässt sich viele Maßnahmen einfallen, um die Sicherheit auf den Straßen im Altkreis Bitburg zu erhöhen. Dafür muss die Kommission aber zunächst feststellen, auf welchen Strecken sich besonders schwere Unfälle häufen. Einmal im Jahr kommt das Gremium deshalb zusammen und arbeitet Unfallschwerpunkte und besondere Gefahrenstellen (siehe Extra) heraus. Wolfgang Zenner, Pressesprecher der Polizei Bitburg, erklärt: "Wir fragen uns: Warum ist da ein Unfall passiert und was können wir tun, um das in Zukunft zu verhindern?"
Diese Strecken hat die Unfallkommission zurzeit im Visier:
Unfallschwerpunkt: Probleme gibt es auf der B 51 bei Bitburg. Bereits 2010 hat es aus Fahrtrichtung Trier kurz vor der Abfahrt zum Flugplatz sechs Unfälle gegeben, im vergangenen Jahr kam ein weiterer hinzu. Alle hatten die gleiche Ursache: Die Fahrer haben beim Überholen das Ende der Überholspur zu spät bemerkt. Bei dem Versuch, sich noch schnell rechts einzufädeln, kam es dann zu den Unfällen. "Wir haben die roten Kegel, die eigentlich das Ende optisch markieren, jetzt entfernt: Im Notfall können Fahrer so nun auf die weiß-gestrichelte Sperrfläche ausweichen - auch wenn das eigentlich verboten ist", erklärt Alois Gerharz vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein.
Gefahrenstellen: Zu den Gefahrenstellen gehört der Bereich der B 50 zwischen der Einmündung Albachstraße am Ortsausgang von Bitburg. Hier hat es in den vergangenen drei Jahren je einen schweren Unfall gegeben. Zurzeit wird dort ein Kreisverkehr gebaut, der im Spätsommer fertig gestellt werden soll (der TV berichtete). "Damit müsste die Stelle eigentlich entschärft sein", sagt Reinhold Schneider von der Masterstraßenmeisterei Bitburg.
Geschwindigkeit senken


Eine weitere Gefahrenstelle ist die L 5, und zwar der Knotenpunkt, wo die L 12 aus Oberweiler und die K 74 aus Nattenheim in die L 5 münden, sowie die Strecke bis zur Einmündung bei Rittersdorf. Von zwei Unfällen an der Kreuzung in 2011 endete einer tödlich, auf der freien Strecke gab es einen Unfall mit Todesopfer. 2010 hat es insgesamt drei Unfälle gegeben. "Als Sofortmaßnahme haben wir die Geschwindigkeit von 100 auf 70 herabgesenkt und Schilder angebracht, die auf die Schleudergefahr hinweisen", sagt Gerharz. Außerdem soll die Schutzplanke zur Nims hin verlängert und die Fahrbahndecke verbessert werden.
Das Hauptproblem am Knotenpunkt ist, dass abbiegende Fahrer die Vorfahrt der Autos auf der L 5 missachten. Gerharz: "Wir haben die Vorankündigung auf das Stopp-Schild deshalb um den Hinweis auf Unfallgefahr ergänzt." Außerdem sollen Fahrer nur noch hintereinander auf die L 5 einbiegen können, und nicht mehr wie bisher nebeneinander am Stoppschild halten können. "Die Fahrer nehmen sich so gegenseitig die Sicht", erklärt Zenner. Entsprechende Markierungen sollen nun an den Zufahrten angebracht werden. Auch sei auf längere Sicht ein Kreisverkehr in Planung, fügt Gerharz hinzu. "Aber bis es tatsächlich soweit ist, wird es noch eine Weile dauern." Frühester Baubeginn könnte Ende 2013/Anfang 2014 sein.
Normalerweise setzt sich die Unfallkommission einmal in Jahr zusammen. Es wird aber auch schon mal zwischendurch beratschlagt. Zenner sieht Anlass zur Sorge: "Dieses Jahr hatten wir schon sechs Unfalltote." Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2011 sind sieben Menschen tödlich verunglückt. "Aber jeder ist einer zu viel."Extra

Die Unfallkommission besteht aus Vertretern der Polizei Bitburg, der Straßenmeisterei Bitburg, der Stadt Bitburg und der Verbandsgemeinden Bitburg-Land, Speicher, Irrel, Kyllburg und Neuerburg sowie der Kreisverwaltung. Das Gremium trifft sich einmal im Jahr unter dem Vorsitz des Landesbetriebs Mobilität Gerolstein. eibExtra

Strecken, auf denen sich binnen eines Jahres fünf gleichartige Unfälle oder mehr ereignet haben - beispielsweise fünf Abbiege-Unfälle -, erklärt die Kommission zu Unfall-Schwerpunkten. Als Gefahrenstellen werden Strecken erachtet, auf denen es innerhalb von drei Jahren drei Unfälle oder mehr mit Schwerverletzten gegeben hat. eib

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