Mehr Tourismus mit weniger Aufwand

Bitburg · Nachdem vor einigen Jahren bereits Speicher dem gemeinsamen Tourismus-Zweckverband von Bitburg und Bitburg-Land beigetreten ist, laufen bereits seit längerem Gespräche mit weiteren Nachbarkommunen. Heißeste Anwärterin ist derzeit die Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg, wohingegen die VG Irrel von einer Fusion nach wie vor wenig hält - genau genommen gar nichts.

 Mitarbeiterin Jessica Franzen (rechts) berät eine Kundin in den Räumen der Tourist-Information Bitburger und Speicherer Land in der Stadthalle. TV-Foto: Archiv/Lydia Vasiliou

Mitarbeiterin Jessica Franzen (rechts) berät eine Kundin in den Räumen der Tourist-Information Bitburger und Speicherer Land in der Stadthalle. TV-Foto: Archiv/Lydia Vasiliou

Bitburg. Die eine Nachbarin will, die andere nicht, und die dritte weiß es nicht so genau. Es geht um die Frage, wer an einem Zusammenschluss mit dem Zweckverband Feriengebiet Bitburger und Speicherer Land interessiert ist. Und die Nachbarin, die diese Frage durchaus mit "Ja" beantworten würde, ist die Verbandsgemeinde Neuerburg. Ob es dazu kommt, ist derzeit zwar noch offen, aber Neuerburgs VG-Bürgermeister Norbert Schneider hat ernsthaftes Interesse und spricht von "vertiefenden Gesprächen" mit dem Zweckverband. Zwar gebe es noch einige Details, die zu klären seien, doch sei das Angebot aus Bitburg durchaus verlockend.
Mit 91 000 Euro beteiligt


Dieses sieht im Groben so aus, dass die VG Neuerburg dem Zweckverband, zu dem derzeit Bitburg, Bitburg-Land und die VG Speicher gehören, beitritt und dafür dann jährlich 91 000 Euro beisteuert. "Für uns würde das bedeuten, dass wir gleichzeitig auch eine Personalstelle abgeben", erklärt Schneider, so dass seine Verbandsgemeinde dann Personalkosten sparen würde. Unterm Strich käme die VG Neuerburg, die jährlich rund 100 000 Euro für den Tourismus ausgebe (Personalkosten inbegriffen), damit wahrscheinlich sogar etwas besser weg, glaubt Schneider. Auf jeden Fall aber nicht schlechter.
Auch die Verbandsgemeinde Irrel setzt auf Personalabbau im Bereich Tourismus - allerdings nicht, um damit einen Beitritt zum Zweckverband zu finanzieren, sondern um Geld für andere touristische Projekte freizusetzen. Und dazu zählt vor allem der grenzüberschreitende Naturwanderpark "delux", an dem sich die VG Irrel mit Wanderwegen beteiligt.
An einer Fusion mit dem Feriengebiet Bitburger und Speicherer Land ist Irrel hingegen nicht interessiert. "Für uns würden dadurch doppelte Kosten entstehen, da 90 bis 95 Prozent unserer derzeitigen Ausgaben in die In frastruktur fließen", sagt der Bürgermeister der VG Irrel, Moritz Petry. Zu den 320 000 Euro, die für den Tourismus veranschlagt seien, kämen dann noch weitere 140 000 Euro dazu. So viel nämlich müsste Irrel laut Petry jährlich für die Mitgliedschaft im Zweckverband zahlen. "Und dass das bei uns keine Zustimmung findet, ist völlig klar."
Irreler Vorschlag abgelehnt


Keine Zustimmung gefunden hat umgekehrt wohl auch ein Vorschlag Petrys. So haben sich im vergangenen Jahr sämtliche Verbandsgemeinden des Eifelkreises, die benachbarten Kommunen Trier-Land, Wittlich-Land und Wittlich sowie die beiden Naturparks Nord- und Südeifel zusammengesetzt, um über mögliche Kooperationen zu beraten (der TV berichtete). Zu Fusionen oder konkreten Kooperationen ist es dabei zwar nicht gekommen, doch wie Petry erklärt, habe er vorgeschlagen, einen gemeinsamen Zweckverband zu gründen, der dann einzig und allein für das Marketing aller Mitglieder zuständig wäre. Doch dieser Vorschlag sei unter anderem mit der Begründung abgeschmettert worden, dass man keinen weiteren Zweckverband brauche.
Was nun den Zweckverband Feriengebiet Bitburger und Speicherer Land betrifft: Der bemüht sich, eine weitere Nachbarin ins Boot zu bekommen: die VG Kyllburg.
Wie der Vorsitzende des Zweckverbands und Chef der VG-Verwaltung Bitburg-Land, Josef Junk, erklärt, gebe es bei Kyllburg derzeit allerdings keine Neuigkeiten. Das bestätigt auch Bernd Spindler: "Momentan läuft nichts", sagt der Bürgermeister der VG Kyllburg. Und wie es in Zukunft weitergeht, ist für Spindler Sache seines Nachfolgers Rainer Wirtz, der zum 1. Mai das Amt übernimmt.

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