Mehr Transparenz, bitte!

Wenn Bürgermeisterin Weinandy einräumt, dass bei der Prümer Parkdeckel-Planung nicht alles glücklich gelaufen ist, so handelt es sich dabei wenigstens ansatzweise um eine ehrliche Einlassung. Gleichwohl formuliert sie die Umstände, die zum Scheitern des Deckel-Deals führten, ausgesprochen vornehm.

Denn - und auch wenn es eine alte Kamelle ist - beim Bau und bei der Vermarktung des Teichplatz-Parkdecks ist fast alles schief gelaufen, was nur schief laufen kann. Führt man sich die bunten Plänchen aus dem Architektenwettbewerb noch einmal vor Augen, so ist von dem, was seinerzeit geplant war, nicht mehr viel übrig geblieben; schlimmer noch: Die Bürger sind geblendet worden. Nur vier Beispiele. Erstens: 1997 meldete Investor Ruland, dass Anfragen für mehr als 1000 Quadratmeter Großflächen vorlägen, die schon nicht mehr berücksichtigt werden könnten. Vergleicht man den Ist-Zustand heute: Ein übler Scherz. Zweitens: Das auf dem Parkdeck vorgesehene Wohnquartier mit Grünflächen und Ruhezonen wird in dieser Form niemals entstehen. Selbst die Parkplatzlösung hatte von Anfang an keine Chance auf Realisierung. Drittens: "Bonitätsrisiken für die Stadt Prüm sind unserer Ansicht nach aufgrund der Vertragsgestaltung nicht zu erkennen", meldete 1997 die Kommunalaufsicht. Inzwischen hat sie die Stadt wegen des verpatzten Deckel-Verkaufs gerügt! Viertens: Es ist weder gelungen, dem Parkdeck Akzeptanz zu verschaffen, noch damit das wesentliche Ziel ernsthaft in Angriff zu nehmen, nämlich die Stadt attraktiver zu gestalten und verkehrlich zu beruhigen. Und das ist, neben der massiven Verschwendung von Steuergeldern, der eigentliche Skandal. Doch es gäbe auch Perspektiven. Die könnten zum Beispiel mittels eines transparenten (!) und gesamtheitlichen Konzepts eröffnet werden, mit dessen Hilfe der Prümer Teichplatz nicht mehr als Synonym für die Vokabel Millionengrab herhalten müsste, sondern als funktionierender Eckpfeiler für eine attraktive, zukunftsorientierte Innenstadt. m.reuter@volksfreund.de