Mehr Unfälle, mehr Verletzte, mehr Tote

Ernüchternde Zahlen: 1478 Verkehrsunfälle hat die Polizei Prüm im vergangenen Jahr registriert, 40 mehr als 2006. Sechs Menschen starben, fast 300 wurden verletzt, viele davon schwer.

 Ein Unfall von fast 1500: Ein LKW rutscht im März 2007 zwischen Prüm und der A 60 eine Böschung hinab. Am Sattelzug entstand Totalschaden, der Fahrer verletzte sich nur leicht. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Ein Unfall von fast 1500: Ein LKW rutscht im März 2007 zwischen Prüm und der A 60 eine Böschung hinab. Am Sattelzug entstand Totalschaden, der Fahrer verletzte sich nur leicht. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prüm. Von der ärgerlichen Schramme bis zur tödlichen Kollision: Im Durchschnitt vier Unfälle am Tag hat die Polizei Prüm 2007 in ihrem Bezirk registriert. 1478 sind es insgesamt, 40 mehr als im Jahr 2006. Der Anstieg von 2,78 Prozent fällt höher aus als im Landes-Durchschnitt (2,11 Prozent).Unfallträchtige Baustellen auf der B 51

"Mehr Unfälle, mehr Tote" - so kurz und schmerzhaft lautet deshalb die Jahresbilanz von Richard Zeimetz, dem Verkehrs-Sicherheitsberater der Polizei-Inspektion (PI) Prüm, die zuständig ist für die Verbandsgemeinden Arzfeld, Obere Kyll und Prüm und für den A-60-Abschnitt zwischen Waxweiler und belgischer Grenze.Für 2006 hatten Zeimetz und seine Kollegen noch eine vergleichsweise erfreuliche Bilanz vorgelegt. Allerdings, schränkt er ein, "war 2006 auch ein regelrechtes Glücksjahr". 2007 hingegen habe man allein an den beiden Brücken-Baustellen auf der B 51 zwischen Reuth und Brühlborn elf leichte Kollisionen registriert. "Und davon wären zehn nicht passiert, wenn die Baustellen nicht gewesen wären."Auch die Zahl der Schwerverletzten ist 2007 gestiegen - um 25 auf jetzt 97, die der Verletzten insgesamt von 274 auf 299 (ein Anstieg von gut neun Prozent, landesweit waren es 1,8 Prozent).Die Ursachen? Das Übliche: überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol, Unaufmerksamkeit. Und immer wieder Wild: 519 dieser Unfälle hatten die Beamten zu bearbeiten. Auch hier sind nicht unbedingt die vierbeinigen "Verkehrsteilnehmer" verantwortlich. Zeimetz: "Wenn ich im Dunkeln mit 120 Sachen zwischen Lasel und Schönecken unterwegs bin, dann muss ich mich nicht wundern, wenn ich ein Wild erwische." Die meisten dieser Kollisionen übrigens werden von Ortskundigen verursacht.Ältere Fahrer immer häufiger in Unfälle verwickelt

Positiv: Obwohl junge Fahrer nach wie vor am stärksten gefährdet sind, ging bei ihnen das Unfallaufkommen erneut leicht zurück. "Das hat sich leicht verbessert über die Jahre", sagt Zeimetz. Natürlich hoffe er, dass dazu auch die vielen Polizei-Maßnahmen, von Schulungen bis zu Kontrollen, beigetragen haben. Allerdings vermutet er noch einen weiteren Grund: "Wir sind hier in der Eifel eben unheimlich auf den Führerschein angewiesen." Und den wolle niemand so leicht aufs Spiel setzen. Eine andere, weniger positive Entwicklung zeichnet sich ebenfalls immer deutlicher ab: Die Zunahme von Unfällen mit Fahrern, die älter sind als 65 Jahre. "Das wird in Zukunft immer stärker unsere Klientel sein", sagt Zeimetz.Die Prümer Polizei, sagt Inspektions-Chef Josef Junk, werde ihre Kontrollen speziell an Unfallschwerpunkten fortsetzen - und sich verstärkt um die besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmer kümmern. So sollen nicht zuletzt die älteren Autofahrer über Aktionen mit Fahrsimulator oder Reaktionstests angesprochen werden. Nächster möglicher Termin dafür: Die Westeifel-Schau Anfang Mai in Arzfeld.

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