Meisterin sekundenschneller Verwandlung

Die Eifel-Kulturtage erlebten mit dem Solotheater der Freiburger Schauspielerin Bea von Malchus einen wunderbaren Höhepunkt. Sie entführte ihr Publikum in die Renaissance und war mit "Heinrich VIII." zu Gast am englischen Hof.

 Die Schauspielerin Bea von Malchus gastierte bei den Eifel-Kulturtagen im Gemeindehaus in Meisburg. Mit dem Solotheater „Heinrich VIII.“ gelang von Malchus die grandiose Umsetzung tatsächlicher Geschichte. TV-Foto: Rudolf Höser

Die Schauspielerin Bea von Malchus gastierte bei den Eifel-Kulturtagen im Gemeindehaus in Meisburg. Mit dem Solotheater „Heinrich VIII.“ gelang von Malchus die grandiose Umsetzung tatsächlicher Geschichte. TV-Foto: Rudolf Höser

Meisburg. (rh) Die Geschichte Heinrichs VIII. so grandios, spannend, witzig und kurzweilig zu präsentieren, ist eine Kunst, die Bea von Malchus in Perfektion beherrscht. "Er war ein Fettsack und ein großartiger Sportler, ein Blaubart und ein sensibler Komponist, spielsüchtig und tief gläubig. Er brach mit Rom und hielt Luther für eine Kanalratte. Zwei seiner sechs Ehefrauen verloren bei ihm den Kopf. Zwölf seiner Minister taten es den Gattinnen nach. Er führte blutige Kriege und verfasste die schönsten Liebesbriefe seiner Zeit. Er fraß, soff, hurte, tötete und wünschte sich nichts sehnlicher als einen Sohn. Er war der König von England und Elizabeth I. war seine Tochter. Er war Henry the Eighth. Ladies and Gentlemen, welcome to England", schmetterte die Schauspielerin von der Bühne.

Im hellen Licht vor dunklem Vorhang setzte die Lichttechnik jene Akzente, die ihre einmalige Körpersprache meisterhaft unterstützte. Auf dem rosa Hocker sitzend, verwandelte sich Bea von Malchus in Bruchteilen von Sekunden in die Darstellung verschiedenster Charaktere. Dabei schlüpfte sie in mehr als ein Dutzend verschiedene Rollen und veränderte Aussehen, Mimik und Gestik in derart überzeugender Art und Weise, dass der Zuschauer die meisterhafte Verwandlung staunend und amüsiert zugleich verinnerlichte. Mit ihrer bemerkenswerten Stimmenvielfalt erstaunte und überzeugte sie zugleich.

"Ich bin einfach nur begeistert. Diese schauspielerische Glanzleistung hat den weiten Weg von der Mosel hierher lohnend gemacht", sagte Fabian Rasper, der mit seiner Bekannten aus Cochem in die Eifel gekommen war. Dem Hauptinteresse von Rainer Laupichler, Geschäftsführer der Eifel-Kulturtage, der Zufriedenheit der Zuschauer, sind die Organisatoren am Samstagabend absolut gerecht geworden. Schade, wenn jemand diese Vorstellung verpasst hat.

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