Stadtkyll. Gerade ist er 80 Jahre alt geworden, aber das sieht man ihm kaum an: André Boumediene vom Eifelverein Stadtkyll. Ein Mann mit interessanter Geschichte - denn er wurde in der französischen Provence geboren. Sein Vater war Algerier - "der war Gendarm", sagt der Sohn - die Mutter Französin. Boumediene ging zur Armee und danach zum Zoll, in der Hoffnung, vielleicht einmal in die weite Ferne versetzt zu werden. "Alle zwei Jahre konnte man sich ein Land wünschen. Ich habe Baden-Baden gekriegt", sagt er und lacht. Man habe eben für tropischere Ziele "einen Onkel im Ministerium" gebraucht. Seine Dienststelle: Trier. Das hatte aber einen großen Vorteil: Gleich gegenüber seinem Büro im Kloster arbeitete Gertrud, seine heutige Frau, die aus Hallschlag stammt. Sie macht Kunststickerei, unter anderem damals für die Gewänder des Bistums. Der Stadtkyller Feuerwehr hat sie die Fahne restauriert. Und für den Eifelverein macht sie ebenfalls eine Flagge - mit Orts- und Vereinswappen. Fragt man seinen Vorsitzenden Karl Müller, was Boumediene für ein Mensch sei, sagt der sofort: "Immer ansprechbar." Und verantwortlich für die Bachpatenschaften des Eifelvereins - unter anderem. Sehr engagiert, für alles zu haben, auch wenn er es mittlerweile ein wenig ruhiger angehen lasse. Das ist nicht allein auf den Eifelverein beschränkt: Den Stadtkyller Reservisten half er auch beim Bau der Mariengrotte neben der Kirche. Wenn man ihn brauche, sei Boumediene sofort zur Stelle, bestätigt der zweite Vorsitzende und Kulturwart Andreas Wisniewski: "Wenn du dem einen Motor gibst, baut der den so lange auseinander und wieder zusammen, bis er läuft." Boumediene sei "Experte für alle Probleme" und habe "einen ganz speziellen südfranzösischen Witz". Gertrud und André Boumediene haben zwei Kinder, Daniel und Nathalie, und beide bereits eigenen Nachwuchs, die Enkel Nicolas und Noah. Und mit denen hat er genau so viel Freude wie im Eifelverein: "Ich habe einen riesigen Spaß", sagt Boumediene. "Es sind einfach alles unheimlich nette Leute." Und das gilt ganz besonders auch für diesen Menschen im Verein. fpl