Menschen im Verein

Er war Vorsitzender, ist (noch) Lehrer an der Astrid-Lindgren-Schule, und er bleibt noch einige Zeit Moderator bei den Konzerten seiner Vereinskollegen: Josef Hupperts vom Musikverein Niederprüm.

 Josef Hupperts.TV-Foto:Fritz-PeterLinden

Josef Hupperts.TV-Foto:Fritz-PeterLinden

Wenn St. Hubertus Niederprüm ein Konzert spielt, dann freuen sich die Zuhörer nicht nur auf die Musik. Denn, das betont auch der Vorsitzende Helmut Lenz, nicht zuletzt die Ansagen dazwischen sind ein Genuss. Sie kommen von Josef Hupperts, der bis Anfang der 2000er Jahre selbst Vereinsvorsitzender war. Hupperts\' Ziel als Moderator: "Ich versuche eine Brücke zu schlagen - zwischen der Musik und humorvoller Lyrik." Denn er liebt die Dichter, vor allem die komischen, und zitiert im TV-Gespräch gleich mal den verehrten Robert Gernhardt: "Paulus schrieb an die Apatschen: Ihr sollt nicht nach der Predigt klatschen … Paulus schrieb den Irokesen: Euch schreib\' ich nichts, lernt erstmal lesen!" Gelegentlich reimt er auch selbst - "vor allem nach einer guten Flasche Rotwein". Kein Gespräch mit dem 64-jährigen Lehrer an der Prümer Astrid-Lindgren-Schule geht ohne Lachen ab. Und so hält er es auch mit den Ansagen. Dabei ist er gar kein Musiker: "Ich bin da reingekommen, weil sie jemanden brauchten, der die Moderation ihrer Konzerte macht." Er machte es - und übernahm dann auch für sieben Jahre den Vorsitz. In dieser Zeit inszenierte er mit Kindern aus Niederprüm, Steinmehlen und Weinsfeld sowie Musikern aus dem Verein auch Singspiele in der Kirche, darunter "Josef und seine Brüder" und "Noah unterm Regenbogen". "Wir hatten immer volles Haus." Seine Vereinstätigkeit habe einen sehr schönen Nebeneffekt gehabt, sagt Hupperts: "Ich habe mich vorher nie mit Blasmusik befasst. Sie wird ja gern als etwas vulgär angesehen. Was es gar nicht ist. Der Musikverein spielt zum Beispiel Stücke von Bach und von Deep Purple, schwierige Sachen auf hohem Niveau. Ich habe in dieser Zeit einen tiefen Zugang zu dieser Form von Musik gefunden. Und ich empfinde großen Respekt vor diesen Leuten, die das über Jahre mit großer Begeisterung und Durchhaltevermögen machen." Der Musikverein habe Mitglieder von zwölf bis etwa 50 Jahren. "Und es ist eine Kunst, so ein Gebilde zusammenzuhalten - mit so einem großen Gefälle. Da eint sie die Musik." Mit diesem Respekt und diesem Humor will er dem Verein auch in den kommenden Jahren als Moderator erhalten bleiben - zumal er demnächst als Lehrer nach 40 Jahren in die großen Ferien geht: "Ich hab nur noch einen Monat. Ich werde 64 und muss aufhören." Freut er sich? "Das weiß ich noch nicht. Weil ich es immer gern gemacht habe." fpl Kennen auch Sie Menschen, die sich in bemerkenswerter Weise in einem Verein im Kreis engagieren, besonders erfolgreich sind oder schon jahrzehntelang in einem Verein aktiv sind? Dann mailen Sie uns den Namen mit Kontaktdaten an eifel@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort