Mercedes fährt in Schulbus – Frau schwer verletzt

Nattenheim/Bitburg · Bei einem Unfall an der L5 zwischen Rittersdorf und Nattenheim sind eine Lehrerin, ein Busfahrer und ein Schüler verletzt worden. Der Vorfall reiht sich in eine ganze Serie von schweren Unfällen an der Stelle ein.

Glasscherben und Plastikteile liegen auf der Fahrbahn der L5 verteilt. Glänzende Ölflecken setzen sich dunkel auf dem hellen Asphalt ab. Ein Polizeibeamter zeichnet mit gelber Kreide Bremsspuren auf der Fahrbahn nach. Sie führen bis zu einem kleinen Bus, der neben der Fahrbahn auf der Seite liegt. Das weiße Fahrzeug ist an einem Verkehrsschild zum Stehen gekommen. Dort, wo die L5 die K74 in Richtung Nattenheim kreuzt, ist Mittwochmittag ein Mercedes-Kombi mit dem kleinen Schulbus zusammengekracht. Bei dem Unfall sind drei Insassen des Busses verletzt worden. Die L5 war während der Bergungsarbeiten voll gesperrt. Denn der umgekippte Bus musste mit einem Spezialkran vom Unfallort entfernt werden. Der Autofahrer, der nach Angaben der Polizei aus Richtung Nattenheim auf die Kreuzung zugefahren ist, hat nach Informationen der Polizeiinspektion Bitburg vermutlich die Vorfahrt missachtet und ist mit seinem Fahrzeug in den Schulbus gekracht, der auf der L 5 in Richtung Prüm unterwegs war. Bus kam von der Fahrbahn ab und landete seitlich im Straßengraben. Dabei ist eine Hauptschullehrerin, die mit elf Schülern das Berufsbildungszentrum in Bitburg untersucht hatte, schwer verletzt worden. Der Busfahrer und einer der Schüler sind leicht verletzt worden. Sie und alle anderen Insassen des Busses sind zu weiteren Untersuchungen und zur Behandlung in die umliegenden Krankenhäuser gebracht worden. "Wir gehen zurzeit davon aus, dass der Autofahrer den Bus nicht hat kommen sehen", sagt einer der Polizisten vor Ort, "die Sonne stand tief und das Licht könnte ihn geblendet haben." Im Einsatz waren das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk sowie die Freiwilligen Feuerwehren aus Rittersdorf, Nattenheim und Bitburg. Es ist nicht der erste schwere Unfall an der Kreuzung. Seit Jahren fordern die umliegenden Ortsgemeinden, die Kreuzung mit einem Kreisel zu entschärfen (siehe Extra). Nun bekommt die Diskussion um die Kreuzung neue Fahrt, denn nun sprechen Fachleute von einer Unfallhäufungsstelle: "Die Zeichen stehen auf Kreisverkehr", sagt Harald Enders, Leiter des Landesbetriebs Mobilität in Gerolstein. Wenn ein Kreisverkehr für 2013 ins Investitionsprogramm aufgenommen wird, dann könne 2014 mit dem Bau begonnen werden. (slg) Extra: Gefährliche Stelle


In den vergangenen fünf Jahren kam es an der L5-Kreuzung bei Rittersdorf nach Angaben der Polizei zu mehr als 15 Unfällen, davon zwei tödliche (2011 und 2008). Ein Dritter starb an den Folgen der Unfallverletzungen. Vier weitere wurden schwer verletzt. Die Anrainergemeinden haben 2011 gefordert, die Kreuzung durch einen Kreisel zu entschärfen - ohne Erfolg. Ende 2011 wurde Tempo 70 eingeführt (der TV berichtete). (scho)

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