Merkel ist wie der FC Bayern München, nur ohne Pep: 450 Besucher genießen Kabarett-Abend in Prüm

Prüm · Direkt, gnadenlos und politisch - so ist das Programm von Kabarettist Volker Pispers. Die Veranstaltung des Geschichtsvereins Prümer Land zog 450 Besucher in der Karolingerhalle in ihren Bann. Pispers hat für seinen schwarzen Humor viel Beifall bekommen.

 Spricht auch harte Wahrheiten aus: Kabarettist Volker Pispers begeistert die Zuhörer in der Karolingerhalle. Foto: Udo Schikora

Spricht auch harte Wahrheiten aus: Kabarettist Volker Pispers begeistert die Zuhörer in der Karolingerhalle. Foto: Udo Schikora

Prüm. Volker Pispers hat sein Äußeres für seinen Auftritt in Prüm ganz in schwarz gehalten. Das passt zur Botschaft, die er am Ende seines Programms den Zuhörern mit auf den Weg gibt: Wir rasen alle unaufhaltsam auf den Abgrund zu, in eine düstere Zukunft voller sozialer Probleme.
So wie in dieser Botschaft gibt sich Pispers in seinem Auftritt oft: Ein Kabarettist, der direkt, gnadenlos und politisch wie kaum ein anderer ist. Einer der Kritik übt: an Politikern, an Medien, an Banken, am Kapitalismus. Trotz seiner oft drastischen Meinungen, die sicher nicht immer von jedem im Saal geteilt wurden, kam sein Auftritt in Prüm gut an und wurde häufig von Applaus unterbrochen.Glänzende Rhetorik


Das kann auch an den restlichen Aspekten des Programms liegen: An Pispers Wortgewalt und seinem Wortwitz, an seiner glänzenden Rhetorik und an seinen unnachahmlichen erzählerischen Fähigkeiten, mit denen er das Publikum locker zweieinhalb Stunden unterhält. Wenn er Angela Merkel als den FC Bayern München der Politik bezeichnet, nur ohne Pep, dann hat er die Lacher auf seiner Seite. Da verzeiht ihm das Publikum auch die ein oder andere drastische Formulierung. Oder mag sie vielleicht sogar, weil sich Pispers in den Augen Vieler traut, harte Wahrheiten auszusprechen. Die 450 Zuhörer des seit langem ausverkauften Kabarettabends des Geschichtsvereins Prümer Land gingen so erheitert, aber auch nachdenklich nach Hause. Der Geschichtsverein verbucht diese Veranstaltung als vollen Erfolg.Extra

Rückblick und Ausblick: Zufriedenheit herrschte auch bei der Jahreshauptversammlung des Geschichtsvereins im Rückblick auf das Jahr 2014: Norbert Lammert und Lothar de Maizière hießen die Gäste, Kabarett gab es mit Jürgen Becker, Musik mit "Basta" und regionalgeschichtlich die Erinnerungen an die Ardennenoffensive, die Römer in der Eifel, Karl den Großen und die Betrachtung der Nims. Dazu kam die Verleihung des Werner-Blindert-Preises an Aloys Finken und der erfolgreiche Kinoabend mit dem Edgar Reitz-Film "Die andere Heimat". Und am Ende der Versammlung wurde das Programm für 2015 vorgestellt: Begonnen wurde es mit einer Lesung von Vereinsmitglied Fritz-Peter Linden aus Stadtkyll aus seinen Büchern "Et jit net jerannt" und "Et jitt noch immer net jerannt". Linden präsentierte sich dabei im Casino der Kreissparkasse in Prüm vor etwa 100 Mitgliedern in bester Laune und sorgte beim Lesen seiner Kolumnen für viele Lacher. Immer im Mittelpunkt: Der Eifeler an und für sich und seine Sicht auf die große, weite Welt. red

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