Messen ohne Piksen

PRÜM. (sn) Fortschrittlich: Das St. Joseph Krankenhaus in Prüm hat ein optisches Bilirubin-Messgerät angeschafft. Statt Blut zu entnehmen und anschließend zu analysieren, reicht nun ein Lichtstrahl.

Das St. Joseph Krankenhaus in Prüm ist wieder ein kleines Stück moderner geworden. Seit September ist die Neugeborenen-Abteilung im Besitz eines optischen Bilirubin-Messers im Wert von rund 4000 Euro. Das Bilirubin ist ein Farbstoff im Blut, der Gelbsucht anzeigt. Etwa eine Stunde nach der Geburt finden gravierende Änderungen im kindlichen Körper statt, erklärt Pflegedienstdirektor Leo Leyens. Eine davon sei der Umbau der roten Blutkörperchen, die auf das Leben außerhalb der Gebärmutter eingerichtet werden. Dabei fallen außergewöhnlich große Mengen des Farbstoffs Bilirubin an, die bei einer zu hohen Konzentration bleibende Schäden verursachen können. Um das zu verhindern, werde das Neugeborene sorgfältig beobachtet von Eltern, Ärzten und Schwester, erklären Schwester Ursula Broess und Hebamme Petra Hoffmann-Thielen. Bei Auffälligkeiten werde Blut entnommen. Die Blutentnahme tue den Schwestern und Müttern meist mehr weh, als den Babys, wissen die beiden aus Erfahrung. Dank des neuen Gerätes werde die nun überflüssig. Durch den optischen Bilirubin-Messer ist es nun im Prümer Krankenhaus möglich, jedes Neugeborene zu testen und ein objektives Messergebnis zu erhalten. Damit schließe sich ein weiteres Glied in der Kette zur Verhütung von Krankheiten bei Neugeborenen, sagt Leyens.

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