Mit 294 000 Euro fit für die Zukunft

Meckel · Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz hat in Meckel Ortsbürgermeister Johannes Junk den mit 2000 Euro dotierten "Sonderpreis Innenentwicklung" in der Hauptklasse des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" überreicht. Zugleich gab er eine Förderzusage in Höhe von 294 000 Euro an Landrat Joachim Streit für das Programm "Zukunfts-Check-Dorf" und die Erstellung eines Kreisentwicklungskonzepts.

 Glückliche Gesichter in Meckel: Innenminister Roger Lewentz (links) überreicht den mit 2000 Euro dotierten Sonderpreis und eine Glastrophäe an Ortsbürgermeister Johannes Junk (Mitte) sowie eine Förderzusage über knapp 300 000 Euro an Landrat Joachim Streit (rechts). TV-Foto: Wilma Werle

Glückliche Gesichter in Meckel: Innenminister Roger Lewentz (links) überreicht den mit 2000 Euro dotierten Sonderpreis und eine Glastrophäe an Ortsbürgermeister Johannes Junk (Mitte) sowie eine Förderzusage über knapp 300 000 Euro an Landrat Joachim Streit (rechts). TV-Foto: Wilma Werle

Meckel. "Meckel hat garantiert vieles viel besser gemacht als andere", zeigt sich Innenminister Roger Lewentz begeistert. Und das liegt nicht nur an dem ein oder anderen Gläschen Nelches Birne, das er auf seinem Rundgang durch das Dorf angeboten bekommt. Renovierte Bauernhäuser, moderne Architektur und die alte Kirche mit dem Friedhof beeindrucken ihn.
"Man sieht in Meckel eine gewachsene Dorfstruktur, die sehr vorsichtig modernisiert und ergänzt ist", sagt Lewentz im Gespräch mit dem TV. "Man hat ein Konzept und hat offenkundig die Bürger überzeugen können, dass wenn man, diesen Weg voranschreitet, so ein Dorf auch lebens- und zukunftsfähig halten kann." Für Ortsbürgermeister Johannes Junk ist klar, dass Meckel nun auch beim Bundeswettbewerb 2016 antreten wird, auch wenn das Dorf nicht automatisch qualifiziert sei und es dafür wieder ein neues Ausschreibungsverfahren gebe. Dass lebenswertes Leben in der Eifel aber mehr bedeutet als gelungene Sanierungsmaßnahmen, haben die Verantwortlichen längst erkannt.
In einem Modellprojekt haben bislang acht Gemeinden im Eifelkreis erarbeitet, wie - auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung - ihre Dörfer und die Menschen darin zukunftsfähig leben können. Auf dem Prüfstand standen die bauliche und soziale Entwicklung, die Flächennutzung im Dorf und die Verantwortungsgemeinschaft zwischen Bürgern und Verwaltung. Mit der nun ausgesprochenen Förderzusage von 294 000 Euro können weiteren 100 Dörfer diesen auf zwei Jahre angelegten Zukunfts-Check beginnen. Unter dem Motto "235 Gemeinden - eine Zukunft", so Landrat Streit, werden ihre Ergebnisse einfließen in das neue Kreisentwicklungskonzept.
Darin werden alle Bereiche der Daseinsvorsorge wie Wohnen, Mobilität, Pflege, ärztliche Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten und Infrastruktur zusammengefasst, um daraus auf den Eifelkreis abgestimmte Lösungen zu entwickeln, die in Projekten umgesetzt werden können. Helmut Berscheid, Amtsleiter bei der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm und zuständig für die Kreisentwicklung und Dorferneuerung ist sich sicher: "Das Leben in der Eifel hat Zukunft", und beruft sich auf eine Studie der Universität Trier, wonach der Großteil der Eifeler Jugendlichen in der Heimat bleiben will.
Dies könne mit vielerlei Anstrengungen gelingen, sagt er und verweist auf die Arbeitgebermarke Eifel. Ihr Ziel: "Die jungen Menschen, die hier sind, hierbehalten, die weggegangen sind, zurückholen und durch qualifizierte Arbeitsplätze neue Menschen in die Eifel ziehen."
Nur so lasse sich der demographische Wandel in den Eifeldörfern aufhalten.
Extra

Bislang haben acht Gemeinden aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm am Zukunfts-Check-Dorf teilgenommen: Arzfeld, Ehlenz, Erdorf, Ernzen, Feuerscheid, Gransdorf, Orenhofen und Utscheid. Weitere 100 Dörfer können sich jetzt über ihre Bürgermeister beim Kreis um eine Teilnahme bewerben. Das Land Rheinland-Pfalz fördert die Maßnahme mit 294 000 Euro. Das entspricht einer Förderhöhe von 70 Prozent. wiw

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