Neuerburg. An die 42,9 Prozent, die die Gemeinde Gemünd in den Jahren zwischen 1999 und 2009 an Einwohnern verloren hat, kommt die Stadt Neuerburg bei weitem nicht heran. In absoluten Zahlen allerdings hat Gemünd nur zwölf Einwohner verloren, während Neuerburg mit einem Bevölkerungsrückgang von 279 Einwohnern nicht nur die größten Verluste im Neuerburger Land, sondern im gesamten Eifelkreis zu verzeichnen hat: 1999 waren noch 1775 Neuerburger mit Erstwohnsitz gemeldet, 2009 waren es nur noch 1496.
Auffällig dabei: Der größte Rückgang erfolgte zwischen 1999 und 2000 - in diesem einen Jahr verlor die Stadt 130 Einwohner. Kein Zufall, wie Siegfried Mathieu, Beigeordneter der Stadt Neuerburg, zu berichten weiß: "1999 gab es noch das Übergangswohnheim für Aussiedler in Neuerburg, in dem mehr als 100 Bewohner untergebracht waren, 2000 wurde die Einrichtung geschlossen." Und so tauchten die Aussiedler auch nicht mehr in der Einwohnerstatistik auf. Weiterhin auffällig: Während die Zahl der Neuerburger mit Erstwohnsitzen, die in der Statistik gezählt werden, zwar ab 1999 rückläufig war, stieg in der gleichen Zahl die Anzahl der Zweitwohnsitze von 220 auf 382 im Jahr 2009 an. Ein weiterer Grund, warum die Bevölkerungszahlen Neuerburgs lange leicht rückläufig waren: Es gab kein Neubaugebiet. Erst Mitte des vergangenen Jahrzehnts wurde der Plascheider Berg erschlossen, richtig gebaut wurde ein erst ein paar Jahre später - seit 2009 klettern die Einwohnerzahlen in Neuerburg wieder nach oben. Mathieu ist überzeugt, dass dieser Trend anhalten wird: "Sei es das Krankenhaus, das Schulzentrum oder die vielen Einkaufsmöglichkeiten - wir haben etwas zu bieten." neb