Mit dem Schneepflug über die B 50

Bitburg · Wegen überfrierender Nässe und starker Schneefälle ist das Team der Straßenmeisterei Bitburg gestern im Dauereinsatz gewesen. 25 Streufahrzeuge verteilten mehr als 200 Tonnen Salz auf den Straßen im Südkreis. Die Polizei meldet nur zwei Glätteunfälle. Die Rhein-Mosel-Verkehrsbetriebe haben Schulbusfahrten gestrichen.

 Blick aus dem Streufahrzeug auf die B 50 zwischen Bitburg und Dudeldorf. „Schneematsch ist noch rutschiger als frischer Schnee. Am gefährlichsten aber ist Eisglätte“, sagt Fahrer Armin Bartz. TV-Foto: Dagmar Schommer

Blick aus dem Streufahrzeug auf die B 50 zwischen Bitburg und Dudeldorf. „Schneematsch ist noch rutschiger als frischer Schnee. Am gefährlichsten aber ist Eisglätte“, sagt Fahrer Armin Bartz. TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. Hellgrüne und dunkelgrüne Wellen breiten sich über dem Verkehrsnetz in der Eifel aus. Einsatzleiter Reinhold Heinz von der Straßenmeisterei Bitburg verfolgt jede Änderung der Computer-Grafik. "Das sind Radarbilder, die uns über Niederschlagsmengen informieren", erklärt Heinz. Gestern war ein Tag, an dem sich dunkelgrüne - "starker Niederschlag" mit hellgrünen Wellen - "leichter bis mäßiger Niederschlag" abgewechselt haben. Zudem kann Heinz am Computer die Fahrbahntemperaturen kontrollieren: "Wir haben auf etlichen Strecken Sonden, deren Messergebnisse vom Computer ausgewertet werden." Zum Beispiel hatte die Straßendecke in Herforst gestern minus 0,5 Grad Celsius.
"Heute Morgen sind wir das erste Mal um 6.30 Uhr wegen überfrierender Nässe raus", sagt Straßenwärter Armin Bartz und steuert das Streufahrzeug Richtung B 50. Geräumt hat er dort mit dem Schneeflug bereits morgens. "Aber wenn es so weiter schneit, muss eine zweite Ladung Salz auf die Straße und der Schneematsch zur Seite geschafft werden", sagt Bartz. Ihn wundert, dass nach wie vor etliche Autofahrer mit Sommerreifen unterwegs sind: "Darunter auch einige Amerikaner, gerade hier rund um Spangdahlem fällt das auf."
Mit dem Streufahrzeug ist Bartz mit etwa 40 Stundenkilometern Geschwindigkeit unterwegs. Dennoch rät er: "Ich finde es vernünftig, wenn jemand rechts ranfährt, die Warnblinkanlage anmacht und uns vorfahren lässt. Ist doch für alle sicherer, wenn geräumt und gestreut ist." Er hat allein gestern drei Fahrzeuge am Berg stehen gesehen, wo es offenbar für die Fahrer nicht mehr weitergegangen ist.
Um eine Ladung von rund fünfeinhalb Tonnen Salz auf der B 50 sowie angrenzenden Land- und Kreisstraßen zu verteilen, ist Bartz etwa drei Stunden unterwegs - geräumt sind dann 65 Kilometer. Insgesamt waren gestern 25 Streufahrzeuge im Einsatz, die zusammen mehr als 200 Tonnen Salz gestreut haben. "Sonntag soll es wieder richtig schneien", sagt Heinz. Jede Nacht wird sein Team nun zu Kontrollfahrten ausrücken. Nur überall gleichzeitig können die Streufahrzeuge nicht sein - selbst wenn sie rund um die Uhr fahren.Extra

Zwei Unfälle: "Trotz der Schneefälle kam es nicht zu dem befürchteten Chaos auf den Straßen", sagt Wolfgang Zenner. Anders als am Montag, als die Polizei Bitburg gleich zehn Unfälle verbucht hatte, gab es am Freitag nur zwei: In Bollendorf ist vormittags ein Lastwagenfahrer gegen ein geparktes Auto gerutscht. Auf der L 9 bei Hermesdorf ist ein Autofahrer erst in die Schutzplanke geschlittert und hatte dann ein entgegenkommendes Auto gestreift. Verletzt wurde niemand. Gestrichene Busfahrten: Etliche Schulen wie etwa das St.-Josef-Gymnasium in Biesdorf hatten ihren Schülern gestern früher freigegeben, damit sie sicher nach Hause kommen. Die Rhein-Mosel-Verkehrsbetriebe (RMV) hatten die Schulbusfahrten in Teilen der Eifel ganz eingestellt. "Wegen der starken Schneefälle konnten wir das nicht verantworten", sagt ein RMV-Sprecher. Welche Fahrten exakt gestrichen worden sind, konnte der Sprecher gestern Nachmittag nicht mehr klären. scho

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