Mit dem Zweiten baut man besser

Prüm · Die Entscheidung ist gefallen: Den Neubau der Kommunalen Netze Eifel in Niederprüm planen die Zweitplatzierten des Architekturwettbewerbs aus Trier, Luxemburg und Saarbrücken. Bis 2014 soll der Bau stehen, die Kosten sind auf rund drei Millionen Euro taxiert.

Prüm. Den Architektenwettbewerb zum Neubau des Verwaltungsgebäudes der Kommunalen Netze Eifel (KNE) in Niederprüm hat das Büro Paul Bretz aus Luxemburg gewonnen, gebaut wird nun aber der Entwurf des zweiten Siegers. Den hatten Werner Schaack und das Büro WW+ aus Trier und Luxemburg gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten Dutt und Kist aus Saarbrücken eingereicht. Das mag auf den ersten Blick verwundern, erklärt sich aber aus dem vorher festgelegten Verfahren.
"Wir haben mit den drei Erstplatzierten die Verhandlungen aufgenommen", sagt KNE-Vorstand Wilhelm Heck. Darin sei es unter anderem um die konkrete Bauausführung gegangen, wie Kosten und Kostenkontrolle aussehen sollen und wie man sich die Zusammenarbeit vorstelle. Für jeden Aspekt habe es eine bestimmte Punktzahl geben, wer schließlich die meisten hatte, erhielt den Zuschlag.
Architekten planen Details


"Alle Teilnehmer hatten vorher eine Matrix", sagt Heck. Damit hätten alle genau nachvollziehen können, wofür es wie viele Punkte gibt und wie sie gewichtet werden. So sei die Transparenz der Entscheidung gewährleistet worden - schließlich geht es um ein Projekt, für das die Kommunalen Netze zwischen 2,8 und drei Millionen Euro investieren wollen.
Am Ende hatten sich schließlich die Zweitplatzierten an die Spitze gesetzt und die europaweite Ausschreibung gewonnen, an der sich 19 Büros beteiligt hatten. "Das Gesamtkonzept war sehr überzeugend", sagt Heck. Der Entwurf sieht zwei flache, holzvertäfelte Riegel vor, die mit einem durchgehenden Betonsockel verbunden sind (siehe Grafik).
"Wir sind sehr froh über diesen Zuschlag, das war ja schon ein bisschen überraschend", sagt Architekt Jörg Weber von WW+. "In der Verhandlungsrunde gab es wohl etwas, mit dem wir überzeugt haben." Dieses regionale Projekt sei eine "sehr schöne Sache."
Nun beginnt die Detailplanung, in der es um die praktische Umsetzung des Entwurfs geht und Fragen wie die Funktionen des Gebäudes, Zufahrten und Aufteilung der Büros geklärt werden. Der Neubau ist notwendig geworden, weil das bisherige Bürogebäude auf dem Kalvarienberg stark sanierungsbedürftig ist, wie Vorstandssprecher Arndt Müller bei der Siegerehrung des Architektenwettbewerbs sagte - genauso wie der angeschlossene Bauhof in Pronsfeld. Vor die Frage gestellt, ob man beide Gebäude renoviere, oder in einen Neubau investiere, habe man sich für Letzteres entschieden. Denn damit habe man auch die Chance, die beiden Abteilungen mit den 50 Mitarbeitern künftig unter einem Dach zusammenzufassen. Dies soll nun im Gewerbegebiet "Rietzfeld" in Niederprüm an der Auffahrt zur A 60 geschehen.
"Eine konkrete Zeitschiene gibt es noch nicht", sagt Weber. Aber die KNE habe die "sportliche Vorstellung", Anfang 2014 in das neue Gebäude einziehen zu können. "Wir werden auf jeden Fall alles daransetzen, das möglich zu machen."Extra

 Preisverleihung im Dezember: Landrat Joachim Streit mit den Zweitplatzierten, die nach den Verhandlungen auf dem ersten Platz landeten. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Preisverleihung im Dezember: Landrat Joachim Streit mit den Zweitplatzierten, die nach den Verhandlungen auf dem ersten Platz landeten. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Die Kommunalen Netze Eifel (KNE) sind ein Zusammenschluss des Kreiswasserwerks mit den Stadtwerken Trier. 75,1 Prozent gehören dem Eifelkreis, 24,9 Prozent den Stadtwerken. Aufgabe der Anstalt öffentlichen Rechts ist die Versorgung mit Trinkwasser, aktuell betreut sie ein Leitungsnetz von 960 Kilometern Länge in den Verbandsgemeinden Prüm, Arzfeld, Neuerburg und Kyllburg. Der Jahresumsatz liegt bei rund neun Millionen Euro. ch

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