GLAUBE IM ALLTAG Mit Engelszungen reden

Schon wieder Krach. Schon wieder rote Köpfe und heißes Blut. Schon wieder böse Worte und völliges Unverständnis füreinander.

 Hilde Telkes, Gemeindereferentin Pfarreiengemeinschaft Neuerburg

Hilde Telkes, Gemeindereferentin Pfarreiengemeinschaft Neuerburg

Foto: TV/LAUSEN Programmierungen

„Jetzt habe ich doch wirklich mit Engelszungen geredet! Warum kommt das nur nicht bei ihm an? Tja, warum kommt so manches beim anderen nicht an? Weil schon so viel passiert ist? Weil schon so viel gesagt ist? Weil schon so viel falsch gelaufen ist? Warum alles Reden und Diskutieren manchmal nicht hilft – wahrscheinlich gibt’s dafür tausend Gründe.

Friedemann Schulz von Thun, ein kluger Mann, der sich wissenschaftlich genau damit beschäftigt hat, erklärt das so:

Jeder Satz wirkt immer auf verschiedenen Ebenen: Da ist einmal die Sache, die du sagen willst – OK. Dann gibt es aber auch noch eine Beziehung zwischen dir und deinem Gegenüber. Und je nachdem, wie die aussieht, hört dein Gegenüber das, was du sagst auf ganz eigene Weise. Und schließlich spielt noch eine Rolle, was du beim anderen erreichen willst: dein Appell.

Je nach Tonlage, Beziehung, Befindlichkeit und was weiß ich nicht noch alles, kommt das beim anderen so an, wie es soll, oder eben auch nicht.

Der Ehestreit ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell einer von beiden was in den falschen Hals kriegt, obwohl man doch vermeintlich mit Engelszungen redete.

„Mit Engelszungen reden“ diese Redewendung stammt übrigens aus der Bibel. Der Apostel Paulus meint: Du kannst reden wie du willst, meinetwegen mit Engelszungen. Ohne Liebe gesagt, kommst du überhaupt nicht weiter. Originalton Paulus: „Wenn ich mit Engelszungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nur ein dröhnender Gong oder eine lärmende Trommel.“  Also: Wenn das Miteinanderreden überhaupt funktionieren kann, dann nur so: Mit Liebe.

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